Windows 7 und 8.1: Updates künftig als kumulative Rollup-Pakete

Microsoft will die Patchlevel-Fragmentierung bei Windows 7 und 8.1 beenden und krempelt dafür die Update-Verteilung um: Ab Oktober 2016 soll es nur noch kumulative Rollup-Pakete geben.

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Windows 7 und 8.1: Updates künfitg als kumulative Rollup-Pakete
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Jan Schüßler
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Microsoft will Updates für Windows 7 und 8.1 sowie Windows Server 2008 R2, 2012 und 2012 R2 ab Oktober 2016 als Rollup-Pakete verteilen. Wie der Hersteller in einem Blogbeitrag erläutert, werde es zum monatlichen Patchday nur noch jeweils ein Paket geben, in dem alle Korrekturen für das Betriebssystem stecken sollen – sicherheitskritische und nicht-sicherheitskritische.

Die Rollup-Pakete sollen kumulativ sein, also die jeweiligen Korrekturen der Vormonate enthalten. Zunächst soll das nur für alle Rollup-Pakete ab Oktober gelten; langfristig will Microsoft aber nach und nach alle Korrekturen in die kumulativen Pakete stecken, die seit der Veröffentlichung von Windows 7 mit SP1 beziehungsweise Windows 8.1 erschienen sind. Im Idealfall lässt sich ein frisch installiertes Windows 7 oder 8.1 dann durch die Installation weniger Pakete auf den aktuellen Stand bringen – wenige Pakete und nicht nur genau eines, da Updates für .NET-Komponenten, Flash & Co. nicht in den kumulativen Paketen stecken.

Die Rollups sollen über alle gängigen Vertriebswege für Updates verteilt werden: über Windows Update, WSUS, den System Center Configuration Manager (SCCM) und den Update-Katalog. Via Windows Update will Microsoft das Downloadvolumen durch den Einsatz von Express Packages klein halten. Diese erlauben dem Update-Client, nur die tatsächlich benötigten Teile eines Update-Pakets herunterzuladen.

Neben diesen "Monthly Rollups" soll es zudem "Security-only Updates" geben, die Microsoft allerdings nicht via Windows Update verteilen will. Diese reinen Sicherheits-Updates sind zwar ebenfalls Sammelpatches, allerdings nur für den jeweiligen Monat der Veröffentlichung, sind also nicht kumulativ. Sie beheben ausschließlich sicherheitsrelevante Fehler.

Wenngleich sich Microsoft mit den reinen Sicherheits-Sammelpatches speziell an Geschäftskunden wendet, dürften sie auch für Endanwender interessant sein, die sich beim Patchen an die Regel "so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig" halten – und Windows Update bislang so eingestellt haben, dass ausschließlich Sicherheits-Updates automatisch installiert werden. Der Komfort lässt dabei allerdings nach: Da die reinen Sicherheits-Sammelpatches nicht via Windows Update kommen, muss man sie jeden Monat im Update-Katalog herunterladen und selbst installieren.

Patches für einzelne Lücken oder Probleme soll es künftig nicht mehr geben. Mit der Änderung hofft Microsoft, die starke Fragmentierung von Windows 7 und 8.1 in Sachen Patchlevel zu beenden. Bislang können Anwender bei beiden Systemen jeden einzelnen von inzwischen hunderten von Patches gezielt an- oder abwählen – das erzeugt eine exorbitant große Menge an möglichen Kombinationen installierter Updates.

Für den .NET-Framework hat Microsoft die Umstellung auf ein ähnliches Konzept angekündigt. Wie ein Blogbeitrag beschreibt, soll es künftig monatlich nur noch ein ".NET Framework Monthly Rollup" mit allen angefallenen sicherheits- und nicht-sicherheitskritischen Updates geben. Das jeweilige Paket bringt alle installierten Versionen des .NET-Frameworks auf den aktuellen Patchlevel.

Abgesehen davon hat Microsoft eine längst überfällige Änderung in Aussicht gestellt: Der Microsoft Update Catalog soll bald ohne ActiveX auskommen. Bislang erfordert er die Installation eines ActiveX-Applets und damit faktisch den Internet Explorer; künftig soll der Zugriff mit allen gängigen Browsern möglich sein. (jss)