Build-Werkzeug: Gradle 3.0 mit Kotlin-Unterstützung und eigenem Daemon

Rund zwei Jahre nach Erscheinen von Gradle 2.0 macht das Build-Management-Tool den Sprung auf die Version 3.0. Zentrale Neuerungen sind Gradle Script Kotlin und Gradle Daemon.

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Build-Werkzeug: Gradle 3.0 mit Kotlin-Unterstützung und eigenem Daemon
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Zwei Feature stellen die Entwickler des Build-Management-Werkzeugs Gradle in der nun freigegebenen Version 3.0 heraus. Einerseits besteht mittlerweile die Möglichkeit, Build-Skripte mit der Programmiersprache Kotlin zu schreiben, andererseits ist Gradle Daemon nun ein offizielles Feature des Tools.

Der Gradle Daemon sorgt offenbar für bis zu 75 Prozent schnellere Builds. Bislang war das Feature extra zu aktivieren; nachdem aber die Entwickler die meisten bekannten Fehler gerade auf Windows-Systemen anscheinend beseitigen konnten, ist der Daemon nun standardmäßig am Laufen. Außerdem ist der Systemdienst nun in der Lage, selbst Schritte zur Problemlösung einzuleiten, sollte er Fehler erkennen. In den Kontext passt auch, dass seine Statusberichte nun aussagekräftiger sein sollen.

Die mit Kotlin verfassten Gradle-Skripte sollen sich nicht sonderlich von den bisherigen Groovy-Skripten unterscheiden. Von Groovy als Sprache werden die Gradle-Entwickler derweil nicht abrücken, auch alte Plug-ins sollen weiterhin funktionieren. Die Arbeiten an der Integration von Gradle Script Kotlin samt der Unterstützung durch Entwicklungsumgebungen wie IntelliJ IDEA und Eclipse sollen Ende des Jahres abgeschlossen sein. Kotlin ist eine vom Tool-Hersteller JetBrains entwickelte Programmiersprache.

Mit der Version 3.0 unterstützt Gradle die aktuellen Build des derzeit entwickelten Java 9. Allerdings gibt es hier noch Probleme: So fragt Gradle bei kontinuierlichen Builds unter OS X alle zehn Sekunden nach Änderungen an den Dateien, statt der sonst üblichen zwei Sekunden. Auch kann es unter Windows passieren, dass Änderungen bei sehr großen Projekten nur langsam erkannt werden. Auch wird darauf hingewiesen, dass beispielsweise die Plug-ins für Werkzeuge wie PMD, Jetty und Findbugs oder für Sprachen wie Scala noch nicht mit Java 9 funktionieren.

Gradle lässt sich als Automatisierungswerkzeug für das Build-Management in etwa mit Apache Maven und Ant vergleichen. Minimal setzt Gradle nun Java 7 voraus, für das Kompilieren und das Testen von Projekten unterstützt das Werkzeug allerdings weiterhin Java 6. Das Projekt steht unter Apache-2-Lizenz und steht auf der Seite des Projekts zum Download bereit. Einen großen Bekanntheitsschub hatte das 2007 gestartete Projekt vor über drei Jahren erhalten, als Google Android Studio, die damals neue IDE für die Android-Entwicklung, vorstellte, welche Gradle als wesentliche Komponente integriert. (ane)