iJUG fordert von Oracle, Java EE 8 zĂĽgig voranzubringen

Die Interessenvertretung deutschsprachiger Java User Groups sieht angesichts des Stillstands bei den von Oracle betriebenen Projekten für Java EE 8 durchaus die Gefahr, dass sich die Java-Community nach Alternativen umsehen könne.

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iJUG fordert von Oracle, Java EE 8 zĂĽgig voranzubringen
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Von
  • Alexander Neumann

Der Interessenverbund deutschsprachiger Java User Groups (iJUG) fordert von Oracle in einer Pressemeldung, die mehr oder minder stillstehenden Arbeiten an Java EE 8 wieder zügig voranzubringen Obwohl Oracle als Mitglied des Java Community Process (JCP) für die Weiterentwicklung von Java EE verantwortlich sei, habe das Unternehmen seit November 2015 seine Mitarbeit an dem Projekt eingestellt, so der iJUG. Die Interessenvertretung befürchtet offenbar, dass sich Kunden, die Java EE als strategisches Projekt betrachten, große Sorgen machen würden.

Für Markus Eisele, dem stellvertretenden Leiter der DOAG Java Community, bieten sich nach dem derzeitigen Stillstand mehrere Alternativen für die Zukunft von Java EE an, die er auch auf einem Artikel auf heise Developer dargelegt hat. Doch keine sei dazu geeignet, Begeisterung für Java EE 8 zu wecken.

Oracle hatte letzten Monat angekündigt, auf der Ende September stattfindenden JavaOne neue Informationen präsentieren zu wollen. Jedoch konstatiert Markus Karg von der Java User Group Goldstadt: "Egal, welche Lösung Oracle auf der JavaOne aus dem Hut zaubert, letztlich ist in jedem Fall der JCP und damit die Community brüskiert, da sich Oracle an keinerlei Regeln des JCP hält und der Welt seine Interessen ohne jegliche weitere Diskussion oder Abstimmung aufdrückt, ohne auf die zahlreichen Expert Groups zu hören." Karg ist einer der Befürworter der "Java EE Guardians", die eine Petition gegen den Umgang des Java-Statthalters mit der Enterprise-Java-Technologie initiiert hatten.

Bislang von Oracle vorgebrachten Ziele für Java EE wie Cloud sind für Karg "alte Kamellen". Diese seien seit Jahren bekannt, aber bisher nicht in die Tat umgesetzt worden. Der Java-Entwickler fordert dementsprechend "entsprechende JSRs, Zeitpläne, Early Drafts et cetera". Tobias Frech, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des iJUG, befürchtet einen Vertrauensverlust in Oracle, sollte der Konzern nicht umgehend ausreichend Ressourcen für den JCP und die JSRs vorsehen. Es bestehe durchaus die Gefahr, dass sich die Java-Community nach Alternativen umsehe.

Siehe dazu auf heise Developer:

(ane)