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Get Even: Audio-Tricks erzeugen Panik und subtilen Psycho-Horror

So virtuos hat bislang kaum ein Spiel auf der Klaviatur des unterschwelligen Horrors gespielt. Get Even versetzt den Spieler mit geschickten Audio-Manipulationen in Panik. Wir haben die Soundkulisse ausprobiert.

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Get Even: Audio-Tricks erzeugen Panik und subtilen Psycho-Horror
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Bandai Namco macht nicht viele Worte um sein neues Horror-Spiel "Get Even". Produziert vom bislang unbekannten Studio The Farm 51 lässt es den Spieler in einer Zelle eines verlassenen Hauses aufwachen. Auf seinem Handy findet er nur eine kryptische Nachricht, dass irgendwer ein Mädchen gefangen hält, und droht, es zu töten. Also macht sich der Spieler durch die düsteren Gänge auf die Suche. Eine Wache ist schnell ausgeschaltet, aber der verlassene Gebäudekomplex wird immer mysteriöser. Gehört er zu einer geheimen Militärbasis?

Der Spieler muss Raum für Raum mit seinem Handy nach Hinweisen scannen. Wenig später findet er ein High-Tech-Gewehr, mit dem er um die Ecke schießen kann. Doch Get Even ist kein Action-Shooter, sondern es baut etwa wie Silent Hill seine gruselige Atmosphäre und Spannung nur langsam auf.

Entscheidend für die beklemmende Atmosphäre ist nicht allein das düstere Labyrinth aus Räumen, sondern die Audio-Begleitung. Die Entwickler setzen auf subtile Geräusche und tieffrequente Klangteppiche, die ihre Frequenz und ihren Rhythmus dynamisch ändern, je nachdem wie tief der Spieler in den Keller vordringt oder wie nah er der nächsten Gefahrenquelle ist. In der Demo auf der Gamescom in Köln hört der Spieler beispielweise ein bedrohliches Klackern. Erst nur alle paar Minuten einmal, steigert es sich ganz langsam zu einem Pulsieren, das – kurz vor dem finalen Raum – den Puls des Spieler in die Höhe treibt, sodass er voll von Adrenalin in Panik gerät.

Für diese subtilen, aber sehr effektvollen Klangteppiche, die geschickt mit Rauschen und tiefen Frequenzen spielen, nutzten die Entwickler die 3D-Audio-Engine von Auro Technologies. Unbedingt sollte man im Spiel deshalb Kopfhörer tragen oder eine Surround-Anlage anschließen.

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Die bislang bekannte Story bleibt mysteriös. Offenbar wurde das Gedächtnis der Spielfigur gelöscht und an seinem Gehirn herummanipuliert, sodass er herausfinden muss, was mit ihm geschehen ist und welche teuflischen Militär-Experimente in dem verlassenen Komplex vor sich gehen.

Namco Bandai hat hier einen Überraschungshit, der sein volles Potential nicht über die kargen Screenshots, sondern den dynamischen Soundtrack entfaltet. Im Frühjahr 2017 soll das Spiel für PC, PS4 und Xbox One erscheinen. (hag)