Gamescom

Die Zwerge: Ein Hauen und Schubsen

Der Bremer Entwickler King Art Games werkelt seit einigen Jahren an seinem Action-Rollenspiel Die Zwerge, das sich mit originellem Kampfsystem und literarischer Grundlage für Fans von Herr der Ringe anbietet.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 29 Kommentare lesen
Die Zwerge

15 Helden sind in "Die Zwerge" spielbar, von denen wählt der Spieler pro Exkursion vier aus.

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Peter Kusenberg

Die Geschichte von "Die Zwerge" orientiert sich am ersten Band der gleichnamigen Fantasy-Buchreihe des deutschen Autors Markus Heitz. Die Story des Buchs wird im Wesentlichen nacherzählt, bei den Details leisten sich die Entwickler einige Freiheiten. Der Spieler steuert einen mächtigen Zwerg namens Tungdil, der mit 14 Mitstreitern gegen Trolle, Orks und andere Bewohner der phantastischen Spielwelt in den Kampf zieht. Auf der Übersichtskarte entspricht jede Bewegung der Figur einem Tag. Auf Wunsch kann man am jeweiligen Ort die Umgebung erkunden und bei Gelegenheit Echtzeit-Kämpfe bestehen. Die Kämpfe stellen das Herzstück des Spiel dar.

So steuert man stets einen Zwerg, während ihm drei Mitstreiter in den Kampf folgen und seine Aktionen unterstützen. Die Gegner treten meist hordenweise auf, sodass es sich auszahlt, das Spiel zu pausieren und im Pause-Modus die Kämpfer in taktisch kluger Voraussicht an die gewünschte Stelle zu dirigieren. Der Hersteller betonte, dass man diese Option nur hin und wieder nutze, da die Künstliche Intelligenz der Spielfiguren zu befriedigendem Verhalten der Mitstreiter führe. Die Gegner wiederum treten als tumbe Masse auf und strömen den Helden entgegen.

Hier kommt das originelle Physik-System zum Tragen: Der Spieler kann Gegner schubsen, die daraufhin zurücktorkeln und vielleicht andere Gegner zum Straucheln bringen. Im Idealfall stürzen die Strauchelnden einen Abgrund hinab, der sich hinter ihnen befindet. Gleichfalls wirkt sich die Keulenschwingerei der Orks auf deren Kollegen aus, sodass ein Ork vielleicht seine eigenen Leute verletzt, wenn er beim Schlag gar zu weit ausholt.

Das physikbasierte Kampfsystem erlaubt taktische Schubser, am besten in der Nähe tödlicher Abgründe.

Die Steuerung der Figuren erfolg direkt via Gamepad, da das Spiel sowohl auf dem PC als auch auf den aktuellen Konsolen läuft. PC-Spieler profitieren von dieser unkomplizierten Steuerung, die sich bei der Sichtung der Gamescom-Demo bewährte. Drei Schwierigkeitsstufen sind enthalten, die man während des Spiels jederzeit wechseln darf. Die Figuren lassen sich mit bis zu 70 Fähigkeiten aufrüsten, wobei sie von Anfang an grundlegende Eigenheiten besitzen. So gibt es eine Magierin für Fernkämpfe, und der geschmeidige Dario präsentiert sich als Verwandlungskünstler, der Gegner täuschen kann. Ein anderer Mitstreiter lockt Gegner herbei, indem er Glasscherben ausstreut, die die dummen Orks für Edelsteine halten.

King Art Games engagierte das Budapester Sinfonie-Orchester für die Aufnahmen des Soundtracks. Als deutschen Sprecher konnten die Entwickler Johannes Steck gewinnen, der mehrere Hörbuch-Versionen der Romane eingesprochen hat. Es wird eine Menge Dialoge mit markanten Sprechern geben, denn die Story meldet sich in kurzen Abständen zu Wort und bildet eine starke erzählerische Klammer. Entsprechend gibt King eine voraussichtliche Spieldauer von rund 20 Stunden an, was auf wenig Leerlauf beim Erkunden der Welt schließen lässt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Das Spiel erscheint Ende September 2016 für Windows und Mac sowie für PS4 und Xbox One. Während die PEGI-Version nur für Spieler ab 18 Jahren empfohlen wird, kann man die für Deutschland verbindliche USK-Version "ab 12 Jahren" spielen, was wohl der knuddeligen Gestaltung der Spielfiguren geschuldet ist. Ein Mehrspielermodus ist nicht vorhanden. Der Hersteller erwägt einen zweiten Teil mit Mehrspielermodus in Angriff zu nehmen, sollte sich Die Zwerge als Erfolg erweisen. Die Chancen dafür stehen gut. Zwar wirkt das Fantasy-Ambiente nicht gerade originell, doch das pfiffige Kampfsystem und die taktischen Möglichkeiten verheißen unterhaltsame Zwergenkämpfe. (hob)