MacPorts wandert nach GitHub

Mit dem Wechsel verliert Apples Mac OS Forge ein Vorzeigeprojekt. MacPorts folgt mit dem Umzug anderen Software-Repositories wie XQuartz, CUPS und Calendar Server.

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MacPorts wandert nach GitHub
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Von
  • Rainald Menge-Sonnentag

MacPorts ist ein System, das die Installation und das Ausführen von Open-Source-Software auf OS X einfacher gestalten will. Die Softwarepaketverwaltung startete unter dem Namen DarwinPorts im Rahmen des OpenDarwin-Projekts. Nach dessen Einstellung änderten die Macher den Namen in MacPorts. Die Software ist vergleichbar mit Homebrew und Fink.

Derzeit liegt der Sourcecode der Paketverwaltung auf der von Apple gehosteten Community-Site Mac OS Forge, aber das Team hat nun den Umzug nach GitHub beschlossen. Den Wechsel kündigte Ryan Schmidt, einer der Projektmanager, auf der MacPorts-Mailing-Liste an. In den letzten Jahren hätten demnach immer wieder Entwickler gefragt, warum MacPorts nicht auf GitHub sei. "Die Wahrnehmung ist, dass 'jeder' auf GitHub sei, und einige Entwickler nähmen ein Projekt nicht ernst, wenn es nicht auf GitHub liegt", schreibt Schmidt. Die Projektmanager hätten darauf ausführlich einen möglichen Wechsel diskutiert und seien zu dem Schluss gekommen, dass er sich lohne. Andere Projekte wie XQuartz, CUPS und CalendarServer seien ebenfalls gerade dabei, von Mac OS Forge nach GitHub zu wechseln.

Eine Hürde für den Umzug ist die nötige Umstrukturierung des Repositories. Diese sieht das Team aber nun als Chance und konvertiert es auf Git. Außerdem führt es eine "notwendige und überfällige" Restrukturierung und Aufteilung des Repositorys durch. Einen besonderen Pluspunkt sieht es darin, dass GitHub endlich die von vielen Contributors gewünschten Pull Requests ermöglicht.

Der Wechsel erfolgt nicht sofort, aber einige Schritte haben die Macher bereits erledigt. Die Details dazu stehen in Schmidts Mail. Er kündigt an, dass der Übergang weitestgehend transparent für die Nutzer erfolgen wird.

Weitere Hintergründe zum Wechsel lassen sich zwischen den Zeilen vermuten: Schmidt schreibt, dass er vor einem Jahr als Sysadmin bei Mac OS Forge eingstellt worden sei und es zu den Aufgaben seinen Jobs gehöre, zu überprüfen, ob Plattformen wie GitHub und Bitbucket ein passender Ersatz für die Services von Mac OS Forge seien. Er und andere seien zu dem Schluss gekommen, dass die Antwort darauf "ja" sei. Im späteren Verlauf spricht er davon, dass sie die Mac OS Forge ohnehin verlassen müssten. Ob das auf den Beschluss des MacPorts-Teams oder auf eine Entscheidung der Mac-OS-Forge-Betreiber zurückgeht, bleibt offen.

Im Verlauf der Diskussion auf der Mailingliste äußert sich mit Joshua Root ein weiterer MacPorst-Projektmanager. Die Frage, was mit Mac OS Forge passiere, wenn alle Projekte abwandern, beantwortet er schlicht und deutlich: "Ich kann nicht für Apple sprechen, aber ich glaube, dass die Mac OS Forge einfach verschwindet, wenn alle Projekte auf andere Plattformen umziehen. Ist es immer noch ein Hosting-Dienst, wenn er nichts mehr hosted?" (rme)