Da hat etwas nicht geklappt

Mit Apps und Smartphones wird alles besser. Da ist es nur klar, dass Windows 10 von diesem "Fortschritt" profitieren will. Mit einer tollen Foto-App. Jetzt müsste man das nur noch benutzen können.

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Von
  • Nicolai Josuttis

Mit Apps und Smartphones wird alles besser. Da ist es nur klar, dass Windows 10 von diesem "Fortschritt" profitieren will. Mit einer tollen Foto-App. Jetzt müsste man das nur noch benutzen können.

So wie ein Arzt auf Partys immer Gesundheitsfragen beantworten muss, so ich als ITler immer Computer-Fragen. Diesmal kam die Frage aus der Verwandtschaft: "Mit meinem neuen Laptop kann ich die Bilder meiner Kamera nicht mehr runterladen. Das Programm findet die Fotos nicht. Das ging sonst immer problemlos."

OK, habe ich also einen Termin ausgemacht, damit wir uns das Problem mal ansehen. Sah auf dem ersten Blick nach einer einfachen Lösung aus: Eine kurze Suche im Internet ergab die dringende Empfehlung, die Firmware der Kamera auf Windows 10 anzupassen. Und das klappte auch einigermaßen problemlos. Und siehe da: Die bisher nicht erkannten Fotos wurden plötzlich gefunden.

Doch die Freude währte nur kurz: Die Fotos wurden erkannt, ließen sich aber nicht herunterladen. Jeder Versuch, ein oder mehrere Fotos herunterzuladen, wurde mit einer wunderbaren Meldung quittiert wurde: "Da hat etwas nicht geklappt."

Also probieren wir die beiden Optionen aus: Schließen bricht den Versuch herunterzuladen ab. Wiederholen führt zum Absturz des Programms – pardon, der App natürlich.

Ist die Meldung an sich schon eine ziemliche Frechheit (kein Hinweis darauf, was genau versucht wurde, kein Hinweis darauf, was genau nicht geklappt hat), so stellt man fest, dass man derartigen Apps hilflos ausgeliefert ist: Es gibt schlichtweg keine Details. Auch nicht optional oder mit F1.

Mir ist schon bei Smartphones aufgefallen, dass das anscheinend die schöne neue Welt moderner User Interfaces mit "Apps" ist. Möglichst wenig Interaktion scheint damit einherzugehen, auch möglichst wenig Informationen zu liefern, wenn etwas nicht klappt.

Und das Schlimmste: Microsoft versucht nach wie vor, uns diesen Schwachsinn als Fortschritt zu verkaufen. Was bin ich froh, dass ich mit Windows 7 noch einen echten Desktop benutzen darf.

Wir haben nach zwei Stunden aufgegeben. ()