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Bosch Smart Homes: "Extrem offen" und fokussiert auf Datenschutz

Auf seiner Pressekonferenz im Vorfeld der IFA kündigte Bosch nicht nur Partnerschaften und neue Komponenten für seine Smart-Home-System an, sondern richtete seinen Fokus auch auf das Thema Datenschutz.

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Bosch Smart Homes: "Extrem offen" und total sicher

(Bild: Nico Jurran / heise online)

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Auch Elektrokonzern Bosch will künftig groß im Markt der Heimvernetzung mitmischen. Als weit verzweigtes Unternehmen habe man neben Hausgeräten eine breite Technik-Palette von Sensoren bis hin zu Auto-Systemen im Konzern, die sich mit den eigenen Smart-Home-Systemen verbinden lassen, hieß es auf einer Pressekonferenz vor Eröffnung der IFA. Doch auch für Bosch bleiben weiße Flächen – und die sollen künftig mit Technik von Partnern ausgefüllt werden, die mit dem eigenen System verbunden werden. Insofern will sich Bosch hier zum Nutzen der Käufer seines Systems "extrem offen" zeigen.

360° Innenkamera mit Full-HD-Video, integrierten Bewegungssensoren, Zwei-Wege-Kommunikation und WLAN für rund 250 Euro

(Bild: Bosch)

Konkrete Beispiele hatte das Unternehmen am heutigen Mittwoch bereits parat: So sollen sich die Philips-Hue-Leuchtmittel einbinden lassen und der Bosch-Geschirrspüler soll künftig über das am Mittwoch in Deutschland angekommene "Amazon Dash"-Programm neue Reinigungstabs nachbestellen. Mit dem Webdienst IfThisThenThat (IFTTT) steht vor allem eine Schnittstelle mit breiter Unterstützung durch andere Hersteller bereit. Aktuell würden 80 Prozent Einzellösungen eingesetzt, die nebeneinander und ohne Verbindung untereinander vor sich hin arbeiten. Künftig ginge es darum, dass "eine oder wenige Apps" alle Geräte miteinander verknüpfen und über eine Oberfläche steuerbar machen.

"Eyes"-Außenkamera mit Full-HD-Videobildern in Farbe auch in der Nacht dank Beleuchtung (10 m), Zwei-Wege-Kommunikation und WLAN. Wird rund 350 Euro kosten.

(Bild: Bosch)

Doch auch neue eigene Smart-Home-Komponenten präsentierte der Hersteller in Berlin: eine
vernetzte 360-Grad-Sicherheitskamera fürs Zuhause, eine Außenkamera und einen Rauchmelder mit Luftgütesensor, der auf Befehl des Bewegungsmelders Eindringslingsalarm schlägt.

[Update: Bosch hat darauf hingewiesen, dass der Rauchwarnmelder mit Luftgütesensor "Twinguard" noch nicht im System eingebunden und somit eine Single Point Solution ist. Bewegungsmelder und Twinguard kommunizieren nicht miteinander, weshalb auch kein Alarm ausgelöst wird.]

Da alle diese Gerätschaften theoretisch auch für Datensammelei genutzt werden könnten, betonte Bosch mehrfach die große Bedeutung des Datenschutzes für das Unternehmen. Man werde daher Kundendaten daher nicht einfach an irgendeinen Cloud-Dienst weitergeben.

Rauchwarnmelder "Twinguard" mit Luftqualitätssensor (Temperatur, relative Luftfeuchtigkeit und Luftreinheit werden kontinuierlich gemessen) zu Preisen ab rund 150 Euro.

(Bild: Bosch)

Mehrfach bentonten Bosch-Vertreter bei der Präsentation, wie intelligent das System agiere. Die Beispiele blieben dann aber etwas blutarm. Dass der Tür-/Fenster-Kontakt den Heizkörperthermostaten runterregelt, wenn das Fenster geöffnet wird oder die Hue-Lampen im Wohnzimmer blau leuchten, wenn die Waschmaschine mit der Wäsche fertig ist, erscheint wenig spektakulär. Die Idee, schon einmal von unterwegs den Ofen vorzuheizen, halten andere Hersteller aus der Branche sogar für versicherungstechnisch problematisch. (nij)