IFA

LG und TCL zeigen LCD-TVs mit Dolby-Vision-HDR

Beide TV-Hersteller präsentieren Fernseher, die das High-Dynamic-Range-Format Dolby Vision beherrschen, das gegen das auf aktuellen Ultra HD Blu-rays verwendete HDR-10 antritt. Ein Modell soll in diesem Jahr auf den deutschen Markt kommen.

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LG LCD-TV

LG zeigt in Berlin den Prototyp eines LCD-TVs, der Dolby Vision und HDR-10 beherrscht.

(Bild: Nico Jurran / heise online)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Nico Jurran

Videobilder mit erhöhtem Kontrast (High Dynamic Range, HDR) sind auf der IFA auf den Ständen aller TV-Hersteller ein großes Thema: Dank HDR sollen Ultra-HD-Fernseher nämlich nicht nur mehr, sondern auch "schönere" Pixel liefern. Als Quellen werden dabei gerne UHD-Blu-rays und Video-on-Demand-Dienste wie Netflix genannt, über die man bereits Filme und Serien in HDR schauen kann.

Was die meisten Anbieter bei den Präsentationen unter den Tisch fallen lassen: Das bislang auf UHD-Blu-ray eingesetzte HDR-Format HDR-10 ist nicht unumstritten; bei der Wiedergabe von Filmen auf HDR-fähigen TV-Geräten unterhalb der Referenzklasse ist die Bildqualität teilweise enttäuschend. Und vor allem: Mit "Dolby Vision" gibt es ein HDR-Konkurrenzformat, das bessere Ergebnisse auf allen zertifizierten Fernsehern verspricht. Der Grund für die Verschwiegenheit ist nicht schwer zu erraten: HDR-10-TVs und aktuelle Ultra-HD-Blu-ray-Player beherrschen kein Dolby Vision.

LG hat zwar bereits ein 4K-TV-Modell in zwei verschiedenen Größen im Sortiment, der Dolby Vision und HDR-10 beherrscht. Dabei handelt es sich jedoch um ein OLED-Gerät, das nicht gerade preiswert ist.

Der Dolby-Vision-zertifizierte Fernseher von TCL benutzt laut Hersteller eine Quantum-Dots-Bildtechnik.

(Bild: Nico Jurran / heise online)

Interessant ist daher, dass LG auf seinem Stand (Halle 18) den Prototypen eines ultrahochauflösenden LCD-TVs mit Local Dimming zeigt, der sowohl HDR-10 als auch Dolby Vision beherrscht. In der Demo werden auch Clips in beiden HDR-Formaten nebeneinander gezeigt, allerdings handelt es sich dabei um unterschiedliche, jeweils auf das Format optimierte Werbefilmchen. Insoweit ist der Vergleich schwierig. Mit dem LCD-TV will das Unternehmen nun die Reaktion des IFA-Publikums einfangen. Die Entscheidung, ob das Gerät in Serie geht, würde danach gefällt.

Der chinesische TCL ist da bereits einen Schritt weiter und zeigt an seinem Stand in Halle 21 einen 65 Zoll großen 4K-LCD-TV mit Dolby-Vision-Zertifizierung im Curved-Design (17,4 mm Tiefe). Laut Hersteller soll das Modell mit Local-Dimming-Technik als erstes LCD-TV überhaupt eine Spitzenhelligkeit von 1500 Candela pro Quadratmeter (auch "Nits" genannt) erreichen. Der aktuelle Bestwert liegt bei LCD-TVs bei 1000 Nits. Der "Xclusive X1" genannte Dolby-Vision-Fernseher soll im 4. Quartal zum Listenpreis von knapp 4000 Euro auf den Markt kommen. Der LCD-TV hat ein integriertes Drei-Wege-Soundsystem und läuft mit Googles Android TV 6.0.

c't bringt einen ausführlichen Bericht zu Dolby Vision und HDR-10 in der Ausgabe 19/12, die am morgigen Samstag am Kiosk liegt. (nij)