Datenschutzbeauftragter prüft Adressen-Missbrauch bei Unister

Das Leipziger Internet-Unternehmen könnte Millionen E-Mail-Adressen unerlaubt für den Versand von Werbung benutzt haben. Nun hat sich der sächsische Datenschutzbeauftragte eingeschaltet.

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Datenschutzbeauftragter prüft Adressen-Missbrauch bei Unister

(Bild: dpa)

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Der sächsische Datenschutzbeauftragte verlangt vom Leipziger Internet-Unternehmen Unister Auskunft über einen möglichen Missbrauch von E-Mail-Adressen. Die "Bild am Sonntag" hatte berichtet, dass Unister Millionen E-Mail-Adressen unerlaubt für den Versand von Werbung benutzt haben könnte. Ein Datenschutzbeauftragter des Unternehmens habe schon 2015 auf das Problem aufmerksam gemacht.

Der sächsische Datenschutzbeauftragte Andreas Schurig habe sich deswegen jetzt an Unister und den vorläufigen Insolvenzverwalter gewandt, sagte Sprecher Andreas Schneider am Montag. Ein Anfangsverdacht auf den massenhaften Missbrauch von Daten scheine gegeben zu sein.

Unister betreibt mit gut 1000 Mitarbeitern über 40 Internetportale, darunter große Reiseportale wie fluege.de und ab-in-den-urlaub.de. Die Holding hatte im Juli Insolvenz angemeldet, nachdem Gründer Thomas Wagner bei einem Flugzeugabsturz in Slowenien ums Leben gekommen war. Inzwischen sind diverse Töchter ebenfalls im vorläufigen Verfahren, darunter auch ab-in-den-urlaub.de. Allein bei der Holding sollen sich die Verbindlichkeiten auf knapp 40 Millionen Euro belaufen. (anw)