IFA

Knochenkopfhörer AfterShokz Trekz Titanium im Hands-on

Der AfterShokz Trekz funktioniert nicht wie ein klassischer Kopfhörer über den Gehörgang, sondern sitzt auf den Hörknochen und überträgt den Schall per Vibration. So soll der Träger Musik und Umgebung gleichzeitig hören können.

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AfterShokz Trekz Titanium
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hannes A. Czerulla

Wer beim Joggen das anfahrende Auto nicht wahrnimmt, weil die In-Ear-Kopfhörer den Gehörgang verstopfen, kann ein Problem bekommen. Der kabellose Sportköpfhörer AfterShokz Trekz sitzt deswegen nicht im Ohr, sondern auf den Hörknochen. Schallwellen gibt er in Form von Vibrationen weiter.

Äußerlich unterscheidet sich der Trekz kaum von anderen Bluetooth-Kopfhörern. Die beiden Vibrationslautsprecher sind über einen flexiblen Nackenbügel miteinander verbunden, den sich der Nutzer über die Ohren hängt. Das Gehäuse ist nach Schutzart IP55 gegen Staub, Wasser und Schweiß geschützt. Tasten fürs Abspielen und die Lautstärke befinden sich am Bügel. Dank des eingebauten Mikrofons mit Noise Cancelling lässt sich der Trekz auch als Headset fürs Smartphone nutzen.

AfterShokz Trekz Titanium (6 Bilder)

(Bild: AfterShokz)

Auf der IFA konnten wir uns einen ersten Eindruck vom Knochenschallkopfhörer verschaffen. Er fiel durchwachsen aus: Wenn der Nackenbügel in der korrekten Position getragen wird, sitzt er halbwegs sicher. An schmalen Köpfen entsteht aber nicht der Eindruck, als würde der Kopfhörer während wilder Trailruns oder ruppiger Sportarten am Kopf bleiben. Tatsächlich ist die Umgebung – in unserem Fall eine belebte Messehalle – genauso gut wie ohne Kopfhörer zu hören. An die Vibrationen des Trekz muss man sich erst mal gewöhnen. Sie kitzeln am vorderen Teil des Ohrs.

Die Klangqualität konnte im ersten Test nicht ansatzweise mit klassischen Kopfhörern mithalten. Wer sich in lauter Umgebung befindet, muss den Ton recht laut drehen, um Details mit zu bekommen. Während hohe und mittlere Töne einigermaßen eindeutig übertragen werden, gehen Bässe größtenteils verloren. Es ergibt sich der Eindruck, von außen mit Bahnhofslautsprechern beschallt zu werden. Als Brillenträger hatten wir ansonsten keine speziellen Probleme mit den Kopfhörern. Am besten setzt man die Trekz ohne Brille auf und schiebt die Brillenbügel anschließend darunter durch.

Die Trekz scheinen sich weniger für audiophile Musikliebhaber zu eignen, die sich auf die Musik konzentrieren wollen. Wer hingegen nur etwas bedudelt werden möchte und hat dabei keine besonderen Ansprüche an Detailtreue und breitem Frequenzbereich hat, dem bieten die AfterShokz Trekz etwas mehr Sicherheit beim Joggen und generell beim Musikhören in der Öffentlichkeit. Der Preis soll bei etwa 150 Euro liegen. (hcz)