Totgesagte leben länger: Adobe poliert NPAPI-Flash auf Linux auf
Entgegen so manch einem Meinungsartikel ist Flash noch lange nicht am Ende. Das muss wohl auch Adobe einsehen und frischt nun die veraltete NPAPI-Version unter Linux auf.
- Fabian A. Scherschel
Eigentlich wollte Adobe die alte NPAPI-Version des Flash Players unter Linux bis 2017 sterben lassen. In den vergangenen Jahren hatte die Firma diese Flash-Version nur noch mit den nötigsten Sicherheits-Patches versorgt, aber keine neuen Features nachgerüstet. Nun haben die Adobe-Entwickler ihre Einstellung geändert und die NPAPI-Ausgabe von Flash auf Linux bis auf wenige Ausnahmen auf den Stand der anderen Flash-Versionen gebracht. Außerdem soll die Version von nun an mit mehr Aufwand gepflegt werden.
NPAPI… Was war das noch mal?
Die NPAPI-Schnittstelle für Browser-Plug-ins gilt schon lange als veraltet. Der Nachfolger PPAPI ist allerdings auf Linux nur unter Chrome und Chromium benutzbar und deswegen vor allem für Nutzer wenig genießbar, die wert auf Abstand von Konzernen wie Google legen. Und auch alle Anwender, die Firefox als ihren Lieblings-Browser auserkoren haben, müssen weiterhin NPAPI einsetzen, wenn sie Flash nicht missen wollen. Die Flash-Entwickler wollen sich nun offensichtlich besser um diese Nutzer kümmern.
Bis jetzt war die Version des NPAPI-Plug-ins auf Höhe des 11.2-Zweiges von Flash zum Stillstand gekommen, die neue Version – die bereits als Beta in Binärform bei Adobe bereit steht – basiert auf dem viel moderneren Flash 23. Adobe will nach eigenen Angaben mit der Änderung "die Sicherheit der Linux-Community verbessern." Ab jetzt wolle der Hersteller die NPAPI- und PPAPI-Builds von Flash für Linux auf grob dem selben Versionsstand halten. Ob die neue Haltung etwas mit kronkreten Angriffen auf Linux-Nutzer zu tun hat, ist nicht bekannt.
Einschränkungen
Die neue NPAPI-Flash-Version hat allerdings Einschränkungen: 3D-Beschleunigung über die Grafikkarte funktioniert bei dieser Ausgabe eben so wenig wie bestimmte DRM-Funktionen für Video-Inhalte. Dafür gibt es allerdings 32- und 64-Bit-Versionen des NPAPI-Plug-ins. (fab)