Drohender Spammissbrauch: Swisscom sperrt Tausende Mailkonten

Der Schweizer Telekom-Konzern Swisscom hat Tausende E-Mail-Accounts ihrer Kunden präventiv gesperrt. Der Grund: Die Konten waren zu einfach zu knacken und hätten für Spam missbraucht werden können.

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Spam, E-Mail
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Von
  • Tom Sperlich

Ungewohnte und unerwartete Mehraktivitäten brachte das vergangene Wochenende sowohl für den Schweizer Telco Swisscom als auch für betroffene Kunden. Wie die Schweizer Handelszeitung berichtet, liefen die Telefone bei dem Unternehmen heiß, da sich viele betroffene Kunden an den Support wandten. Tausende von betroffenen Nutzerinnen und Nutzern von Mailkonten beim Telecomkonzern hatten keinen Zugang mehr darauf, denn sie waren von Swisscom vorsorglich gesperrt worden, wie Swisscom-Sprecher Sepp Huber auf Nachfrage bestätigte.

Bei Migrationsarbeiten hatte Swisscom festgestellt, dass die Mailaccounts bereits von außen auf die Möglichkeit hin getestet wurden, ob sie sich für das Versenden von Spam-Mails einsetzen lassen könnten. Auch sollen bei manchen Konten schon Dritte Zugriff gehabt haben, erläutert Huber.

Daraufhin seien all jene Konten präventiv gesperrt worden, die über schwache Passwörter verfügten und mit wenig Aufwand hätten gehackt werden können. Die betroffenen Kundinnen und Kunden mussten via des Online-Kundencenters der Swisscom ein neues Passwort wählen. Dazu hätten sie Informationen über SMS und in der Kundenapp "My Swisscom App" erhalten.

Wie Swisscom-Sprecher Huber unterstrich, wollte man noch größeres Ungemach vermeiden, da man befürchte, auf die diversen Sperrlisten im Internet zu geraten, wenn über in großer Zahl gehackter Mailkonten von Swisscom Spam verschickt wird. Noch habe es aber keine Hinweise auf solch ein "Blacklisting" gegeben, so Sepp Huber. Die Maßnahme sei rein vorsorglich gewesen. (mho)