Billig-DVD-Player mit überraschenden Funktionen

Yamakawa neuer DVD-Player unterstützt bei MP3-Wiedergabe auch ID3-Tags, bietet eine MP3- und DVD-Memofunktion und soll mit PCs gekoppelt werden können.

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DVD-Player, die CD-Rs beziehungsweise CD-RWs mit MP3-Stücken abspielen können, sind heute nichts wirklich außergewöhnliches mehr – auch immer mehr Markenhersteller schließen sich diesem Trend an. Einen neuen Maßstab will Yamakawa nun mit dem Modell 860 setzen: Statt Titelanzeigen im 8.3-Zeichen-Format bringt der Player auf Knopfdruck Angaben über Interpret, Spieldauer, Dateigröße, Samplingrate und Samplingfrequenz auf den Bildschirm.

Interessanter – und bei DVD-Playern wohl bislang einmalig – ist jedoch, dass er auch ID3-Tags unterstützt, wie man dies sonst nur von "echten" MP3-Playern kennt. Mittels dieser Tags werden innerhalb einer MP3-Datei Informationen bezüglich Interpret, Album, Titel und Ähnlichem gespeichert. Leider teilte Yamakawa nicht mit, welche der beiden existierenden ID3-Tag-Versionen unterstützt wird.

Der 599 Mark teuere DVD-Player bietet aber noch einige weitere Features, die man selbst bei wesentlich teureren Markengeräten bislang vergeblich sucht. So kann er sich bis zu drei Bookmarks für eine Disc – egal ob DVD, CD oder (S)Video-CD – merken, die man später wieder abrufen kann. Auch die Stelle, an der eine Scheibe aus dem Player entnommen wurde, bleibt in seinem Speicher erhalten. So kann der 860er die Wiedergabe auch Wochen später an der gleichen Stelle fortsetzen. Darüber, wieviele dieser Bookmarks sich der Player insgesamt merken kann, machte Yamakawa bislang keine Angaben.

Neben diesen vom Player gespeicherten Lesezeichen sollen auf jeder MP3-Disc bis zu fünf Bookmarks mitgespeichert werden. Diese müssen sich nicht an Titelanfängen befinden, sondern sind frei wählbar. Wird eine derart makierte CD eingelegt, zeigt der Player dies an. Schließlich soll es möglich sein, die Disc nach einem Titel zu durchsuchen, während ein anderes Lied der CD wiedergegeben wird.

Laut Yamakawa gibt es eine "Sonderserie" der 860er-Modellreihe mit serieller Schnittstelle, über die sich eine Verbindung mit dem heimische PC herstellen lässt. Die notwendige (Windows-)Software soll auf der deutschen Yamakawa-Seite zum kostenlosen Download bereitgestellt werden. Verwunderlich ist da nur noch, dass diese Schnittstelle auf der Seite des deutschen Yamakawa-Seite bereits unter den Spezifikationen des Grundmodells aufgeführt ist. Auf Nachfrage erklärte Yamakawa, dass es von diesen Geräten nur eine begrenzte Stückzahl gebe, die nur verkauft werde, solange der Vorrat reicht.

Über die serielle Verbindung sollen beispielsweise Updates der Player-Firmware vorgenommen werden können, aber beispielsweise auch die Farbgebung des On-Screen-Displays verändert oder ein neuer Bildschirmschoner aufgespielt werden können.

Yamakawa hat inzwischen aus den Fehler der Vergangenheit gelernt: Im Audiobereich erlaubt der 860er die Verwendung aller aktuellen MP3-Encoder und unterstützt auch variable Bitraten und Joint Stereo. Im Videobereich ist inzwischen eine Ausgabe des Bildes über die Scart-Buchse im RGB-Format möglich. (nij)