Verbraucherschutz beklagt Datenmissbrauch im Internet

Die weltweite Verbraucherschutzorganisation Consumers International hat den Missbrauch von Kundendaten auf Internetseiten beklagt.

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Von
  • Maria Benning

Die weltweite Verbraucherschutzorganisation Consumers International hat den Missbrauch von Kundendaten auf Internetseiten beklagt. Wie die Londoner Dachorganisation von weltweit 263 Verbraucherschutzorganisationen in einer Untersuchung feststellte, beachten zwei Drittel von 750 getesteten Anbietern den Datenschutz nicht in einem ausreichenden MaĂźe.

Zentrale Mängel seien, dass zu viele überflüssige Personendaten für den jeweiligen Zweck erfragt würden. Den Kunden werde dabei oft keine Wahl gelassen, ob sie mit weiteren Nachrichten vom Anbieter versorgt werden wollen. Auch die Angaben über die Verbleib der persönlichen Daten sind oft schwammig. Bei Formulierungen wie "nur für geschäftliche Zwecke" bleibe unklar, ob die Daten an Dritte weitergegeben würden. Die meisten Informationen werden auch länger als nötig und weit über den eigentlichen Zweck ihrer Abfrage hinaus gespeichert. Auch auf ausdrücklichen Wunsch müssen Kunden von Webangeboten oft wochenlang warten, bis ihre Daten gelöscht werden. Nur zehn Prozent der Internetseiten für Kinder weisen ihre minderjährigen Surfer darauf hin, dass die Eltern über die abzugebenden Daten informiert werden sollen.

Unter den überprüften Internetseiten waren sowohl Einzelhandelsanbieter als auch Finanz- und Gesundheitsangebote sowie Webseiten für Kinder. Trotz strengerer Bestimmungen in der Europäischen Union stammten die Seiten mit dem besten Schutz persönlicher Daten aus den USA, ergab die Studie, die in voller Länge abrufbar ist.

"Consumers International" appellierte an Internet-Händler, die Missstände zu beheben und Datenweitergabe wie die Speicherung der Informationen auf das Nötigste zu reduzieren. Den Einkäufern im Internet empfahl die Verbraucherschutzorganisation, sich für das Internetshopping und andere Geschäftsvorgänge eine separate E-Mail-Adresse anzulegen und einen Internetserver zu wählen, mit dem anonymes Surfen im Netz möglich ist. Zudem sollten sich Internet-Kunden vor Bestellungen über ihre Rechte informieren. (mbb)