Nextcloud Box soll die Cloud ins Heim bringen

Mit der "Nextcloud Box" stellt Nextcloud seine erste Hardware vor. Das Gerät stellt, ergänzt um einen Raspberry Pi, eine Nextcloud-Instanz bereit.

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Nextcloud Box soll die Cloud ins Heim bringen

(Bild: ©Nextcloud)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Merlin Schumacher
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Im Rahmen der Nextcloud-Konferenz, die ab dem heutigen Freitag in Berlin stattfindet, stellt der OwnCloud-Konkurrent seine Nextcloud Box vor. Das Gerät wird um einen nicht zum Lieferumfang gehörenden Raspberry Pi 2 ergänzt und stellt dann eine Nextcloud zur Verfügung. Sie bietet 1 TByte Speicherplatz für 70 Euro und entstand in Zusammenarbeit mit der Ubuntu-Firma Canonical sowie der Western Digital-Tochter WDLabs.

Das Gerät braucht sich vor einer Fertig-NAS nicht zu verstecken. Für 70 Euro bekommt man zwar schon NAS-Hardware, aber ohne Festplatte und nur mit einem proprietären Betriebssystem.

Grundlage der Nextcloud Box ist die von WDLabs im März 2016 vorgestellte Festplatte PiDrive. Die Platte kann direkt per USB an den Raspi angeschlossen werden. Raspi, Festplatte und Verkabelung teilen sich den Platz in der schwarzen Kiste.

Das Gehäuse wird über einen Magnetverschluss geschlossen. So soll sichergestellt werden, dass Anwender die Festplatte möglichst einfach austauschen können. Die Festplatte hat ein USB 3.0 Interface, das der Raspi jedoch nicht ausnutzt.

Nextcloud Box – Cloudspeicher auf Raspi-Basis (5 Bilder)

Nextcloud Box soll die Cloud ins Heim bringen

Die Nextcloud Box wurde heute in Berlin vorgestellt
(Bild: © Nextcloud)

Zum Lieferumfang gehört auch eine SD-Karte mit Snappy Ubuntu Core. Diese spezielle Ubuntu-Variante führt Software im von Canonical vorangetriebenen Paketformat Snap aus. Die Nextcloud-Software ist bereits als Snap vorinstalliert. Neben Nextcloud stehen auch noch ein Videochat-System und das Online-Office Collabora zur Verfügung. Weitere Software kann direkt als Snap nachinstalliert werden. Zu einem späteren Zeitpunkt will Nextcloud auch einen eigenen Store für Snaps in Nextcloud integrieren.

Laut Nextcloud soll das Ubuntu automatisch aktualisiert werden und praktisch wartungsfrei arbeiten. Administration durch den Besitzer soll nicht notwendig sein. Nach dem ersten Start von der SD-Karte läuft das Snappy Ubuntu Core zum größten Teil von der Festplatte der Nextcloud Box.

Die Nextcloud Box unterstützt bislang nur den Raspberry Pi 2. Unterstützung für den Raspberry Pi 3 und den Odroid C2 sind in Arbeit. Laut Nextcloud soll die Unterstützung mit der Veröffentlichung der finalen Fassung von Snappy Ubuntu Core gegen Ende diesen Jahres verfügbar sein. Damit ist man fürs Erste auf Fast-Ethernet und USB 2.0 limitiert. Der Odroid C2 bietet immerhin Gigabit-Ethernet; der Raspberry Pi 3 hat WLAN on-board.

Das Gerät wird mit dem Schlagwort Internet-of-Things (IoT) beworben. Software oder Hardware-Support für gängige IoT-Protokolle wie Bluetooth Smart oder ZigBee liefert Nextcloud aber nicht mit. Der Anwender kann die notwendige Software aber über die Snaps nachinstallieren.

Laut Nextcloud soll sich das ganze System mit einem 2A-Netzteil begnügen, damit ist das Gerät sparsamer als viele NAS-Lösungen. Im Gehäuse ist Platz für eine weitere PiDrive-Festplatte, dann benötigt man jedoch ein Netzteil mit mehr als 2A. (mls)