Roboat: Durch Amsterdam sollen bald autonome Boote fahren

Niederländische und US-amerikanische Forscher haben sich zusammengetan, um eine Flotte autonomer Boote zu entwickeln. Kommendes Jahr soll ein Prototyp fertig sein.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 18 Kommentare lesen
Roboat: Durch Amsterdam sollen bald autonome Boote fahren

So stellen sich die Forscher das Roboterboot vor.

(Bild: AMS)

Lesezeit: 2 Min.

"Venedig des Nordens" wird Amsterdam dank seines historischen Grachtengürtels genannt. Forscher wollen diese und andere Wasserstraßen der Stadt nutzen, um Personen und Güter mit autonomen Wasserfahrzeugen zu transportieren. "Roboat" nennen sie das erste Projekt dieser Art. Der erste Prototyp soll kommendes Jahr getestet werden, teilen die Wissenschaftler mit. Außer für den Transport sollen die Boote auch dazu dienen, eine "dynamische Infrastruktur" zu betreiben, also beispielsweise Brücken nach Bedarf zu errichten und wieder abzubauen.

Betrieben wird das Projekt von der Technischen Universität Delft, der Universität Wageningen und dem Amsterdam Institute for Advanced Metropolitan Solutions (AMS). Das US-amerikanische Massachusetts Institute of Technology (MIT) beteilige sich mit 20 Millionen Euro daran. Das Projekt werde zwar zunächst in Amsterdam betrieben, zumal ein Viertel der Stadtfläche mit Wasser bedeckt ist, soll aber als Referenz für andere Städte auf der Welt dienen. So unterstützt auch die US-amerikanische Stadt Boston das "Roboat". Das Forschungsprogramm ist zunächst auf fünf Jahre angelegt.

Die autonomen Boote sollen auch mit Sensoren Daten zur Wasserqualität und zur Lärmbelästigung sammeln, aber auch Epidemien in einem frühen Stadium erkennen können. Die Forscher wollen auch neue Wege finden, schwimmenden Müll aus den Kanälen zu entfernen. Ein weiteres Problem, das sie angehen wollen, seien 12.000 Fahrräder, die jährlich in den Kanälen der Stadt landen.

Roboat: Durch Amsterdam sollen autonome Boote fahren (3 Bilder)

So ungefähr stellen sich die Forscher das Roboat vor.

(Bild: AMS)

Der Name des Projekts ist in der Welt der autonomen Wasserfahrzeuge nicht neu. Ein selbstlenkender Segler dieses Namens wurde vor fünf Jahren wieder Weltmeister im Robotersegeln. (anw)