Web-Browser Opera: VPN für die Massen

Mit dem Update auf Version 40 können Opera-Nutzer anonym über ein VPN surfen – ohne Kosten oder Registrierung. Außerdem feiert RSS ein Comeback in Opera.

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Web-Browser Opera: VPN für die Massen

Die drei auffälligsten Neuerungen Operas der letzten Monate: Werbeblocker, Stromspar-Modus und das nun eingebaute Browser-VPN.

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Herbert Braun

Mit dem nun erhältlichen Update auf Opera 40 erhält der immer noch norwegische Browser Opera ein kostenloses VPN. Nach einigen Monaten Test in den Entwickler- und Beta-Versionen erreicht dieses Feature somit nun auch das Gros der Anwender. Auch Nutzer von iOS und Android können bereits mit VPN surfen, allerdings ist es dort nicht in den Browser integriert, sondern eine separate App.

Das VPN kommt von dem kanadischen Anbieter SurfEasy, den Opera voriges Jahr übernommen hatte; es steht ohne Kosten und ohne Registrierung zur Verfügung und lässt sich nach einmaliger Aktivierung in den Browser-Einstellungen einfach über die Adresszeile an- und abschalten. Derzeit lassen sich virtuelle Server-Standorte in Kanada, USA, Deutschland, Niederlande und Singapur auswählen. "Wenn die Leute wüssten, wie das Internet funktioniert, würden sie wohl alle VPN benutzen", kommentierte Operas Browser-Chefentwickler Krystian Kolondra die Neuerung.

Im Mai versicherte uns Kolondra im Interview, dass Opera die Nutzungsdaten nicht speichere und somit weitgehende Anonymität zusichern könne. Datenschutz sei den Nutzern offenbar wichtig, denn ein klassisches Szenario für ein VPN – die Umgehung von Geoblocking bei Online-Videos – zeichne nur für 30 Prozent des Datenverkehrs verantwortlich. Dennoch zwang laut Kolondra der Erfolg des Features in den Vorab-Versionen und Apps, die Kapazitäten des VPN auszubauen. Kolondra verwahrte sich außerdem gegen die Kritik, es handle sich bei dem Feature nur um einen Proxy: Anders als ein Proxy schicke das "Browser-VPN" den gesamten Datenverkehr Operas durch einen privaten Datentunnel, also etwa auch Zertifikatsabfragen, Updates oder DNS-Anfragen.

Mit Version 40 zieht auch wieder ein einfacher ("very limited") RSS-Reader in Opera ein. [Update] Diese Version erkennt in eine Webseite eingebundene RSS-URLs allerdings (noch) nicht, sondern kann diese nur über die "personalisierten Nachrichten" hinzufügen, zu denen man über die Sidebar kommt. [/Update]. Über die Sidebar lassen sich Nachrichtenquellen verwalten und im Browser lesen. Außerdem arbeitet der Browser nun mit Chromecast zusammen. Weitere Verbesserungen wurden dem Video-Popout, der Stromspar-Funktion und der 64-Bit-Version zuteil. Die Engine entspricht der von Chrome 53 und bringt Neuerungen wie Shadow DOM oder CSS-Filter ohne Präfix.

[Update 25.10.2016, 7:45 Uhr]: