Twitter-Transparenzreport: Türkei und Russland mit meisten Löschanträgen

Twitter hat im ersten Halbjahr 2016 13 Prozent mehr Löschanträge als zuvor erhalten. Das geht aus dem aktuellen Transparenzreport hervor. Am häufigsten wollen die Türkei und Russland Inhalte entfernen lassen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 5 Kommentare lesen
Twitter
Lesezeit: 2 Min.

Im ersten Halbjahr 2016 hat Twitter weniger Löschanfragen erhalten als im Vorhalbjahr. Insgesamt gingen laut dem neuen Transparenz-Report gut 5.000 Löschanträge von staatlichen Stellen und Gerichten zu Posts ein, das sind 13 Prozent mehr als im zweiten Halbjahr 2015. In 16 Prozent der Fälle reagierte Twitter auf die Löschanfragen und entfernte beanstandete Inhalte. Über 20.000 mal wollten Länder außerdem Accounts entfernen lassen, in nur 240 Fällen kam Twitter dieser Forderung nach.

Am häufigsten wollten die Türkei (2.493) und Russland (1.601) Inhalte von Twitter entfernen lassen - beide Nationen standen in dieser Hinsicht schon bei vorherigen Transparenzberichten weit oben. Bei den Lösch-Anträgen zu Accounts zeichnet sich ein noch klareres Bild: Die Türkei ist alleine für fast 15.000 der 20.500 Anträge verantwortlich.

Aus Deutschland gingen 63 Anfragen zum Entfernen von Inhalten ein, von denen 13 Prozent umgesetzt wurden. Außerdem wurden 143 Accounts gemeldet, von denen vier gesperrt wurden. Die USA beschwerten sich genau 100 mal über Einträge bei Twitter, keinem einzigen Antrag wurde stattgegeben.

Twitter führte außerdem auf, wie oft verschiedene Länder um Auskunft zu Twitter-Accounts baten. Insgesamt gab es 5.676 solcher Anfragen, bei 69 Prozent davon gab Twitter zumindest teilweise Informationen heraus. Die USA sind alleine für 2.520 der Anfragen verantwortlich, aus Deutschland gingen 111 ein. Für den aktuellen Transparenzreport erfasste Twitter den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2016. (dahe)