Geleakte NSA-Hackersoftware wohl von Agenten im Netz vergessen

Vor einem Monat war die NSA von einer Hackergruppe bloßgestellt worden, als jede Menge Hacking-Werkzeuge im Netz landeten. Bei der Ermittlung der Hintergründe konzentriert sich das FBI nun angeblich auf eine Unachtsamkeit statt eines gezielten Angriffs.

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Hacker-Angriff

(Bild: dpa, Oliver Berg/Symbol)

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Die vor einem Monat ins Netz gestellte Hacking-Software der NSA war womöglich von einem Agenten aus Versehen auf einem Remote-Computer vergessen und dort von russischen Hackern gefunden worden. Das zumindest ist die Theorie, auf die sich die FBI-Agenten konzentrieren, die in der Angelegenheit ermitteln, berichtet Reuters unter Berufung auf vier anonyme Quellen. Sowohl einen NSA-Mitarbeiter, der absichtlich – also wie eine Art Whistleblower – gehandelt habe als auch einen Hack der NSA durch russische Spione würden als mögliche Szenarien derzeit eher ausgeschlossen. Ob die Software von dem Mitarbeiter aber absichtlich "vergessen" wurde, könne noch nicht beurteilt werden.

Nachdem der Verlust der Software entdeckt worden war, habe die NSA herauszufinden versucht, ob die Tools von jemand anders benutzt würden. Da das aber nicht der Fall gewesen sei, habe sich der US-Geheimdienst nicht verpflichtet gefühlt, die Hersteller der damit zu hackenden Geräte zu informieren. Das geschah dann auch erst nachdem die sogenannten "Shadow Brokers" die Software im Internet veröffentlicht hatten. Danach hatten die Hersteller für verschiedene der betroffenen Geräte Sicherheits-Updates veröffentlicht.

Wer genau hinter dieser Hacker-Gruppe steckt, die die NSA-Tools öffentlich gemacht hat und den US-Geheimdienst damit einmal mehr bloßgestellt hat, sei noch nicht klar. Die Ermittler gehen demnach davon aus, dass sie Verbindungen zur russischen Regierung hat, verfügt aber offenbar über keine Beweise. Ein starkes Indiz dafür, dass hinter ihnen ein Staat steckt sei zumindest die Tatsache, dass die "Shadow Brokers" die Software aber auch andere Leaks öffentlich gemacht haben. Klassische Kriminelle hätten die stattdessen wohl eher sofort verkauft. (mho)