iCloud: Erneuter Diebstahl von Prominenten-Fotos

Ein Unbekannter hat britischen Boulevardzeitungen private Fotos von Pippa Middleton zum Kauf angeboten, die angeblich aus ihrem iCloud-Account stammen. Ein Verdächtiger wurde bereits festgenommen.

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Hackerskandal

(Bild: dpa, Armin Weigel)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Die Schwester der britischen Herzogin Kate Middleton ist offenbar einem Angriff auf ihren iCloud-Account zum Opfer gefallen: Ein Unbekannter hat britischen Boulevardmedien rund 3000 private Fotos von Pippa Middleton zum angeboten, wie unter anderem die Daily Mail berichtet. Gefordert wurden mindestens 50.000 Pfund (umgerechnet knapp 58.000 Euro), die Fotos stammen angeblich aus Apples Speicherdienst und sollen auch ihre Schwester Kate sowie deren kleine Kinder Prinz George und Prinzessin Charlotte zeigen.

Die britische Polizei hat bereits einen Verdächtigen festgenommen. Dem 35-jährigen Mann werden Vergehen gegen das Gesetz zum Datenschutz vorgeworfen, teilte die Polizei ohne weitere Einzelheiten am vergangenen Wochenende mit. Er befinde sich in Süd-London in Haft.

Wie der oder die Täter an die Fotos gelangt sind, die nach Informationen der Boulevardblätter als echt gelten, wurde bislang nicht bekannt. Ebenso bleibt offen, ob diese etwa aus iCloud-Backups oder der iCloud-Fotomediathek stammen.

Für einen großangelegten Klau von Promi-Fotos in den USA hatten sich die Täter über Jahre durch Phishing-Attacken den Zugang zu den Benutzerkonten von Prominenten erschlichen. Die vorgeblich von Apple und Googles Sicherheits-Teams stammenden E-Mails lockten die Opfer auf manipulierte Login-Seiten, die dann Benutzernamen und Passwort an die Angreifer übermittelten, wie die kalifornische Staatsanwaltschaft in einem Fall mitteilte – der Angeklagte hat sich im Juli schuldig bekannt.

Im Herbst 2014 waren viele Nacktbilder von US-Prominenten, darunter die Schauspielerinnen Kirsten Dunst und Jennifer Lawrence, veröffentlicht worden. Die "Celebgate" und "The Fappening" genannte Aktion sorgte für erhebliches Aufsehen, Apple baute anschließend den Schutz der hauseigenen Zwei-Faktor-Authentifizierung aus, um auch den Zugriff auf iCloud-Backups zu sichern, aus denen offenbar manche der Fotos entwendet wurden. (lbe)