Die Rechner des Pentagon - ein beliebtes Angriffsziel
Dass die Rechner des Pentagion ein beliebtes Angriffsziel fĂĽr Hacker wurden, sei Schuld der SicherheitslĂĽcken in der kommerziellen Software.
Ende 1998 erst hat das Pentagon Software eingesetzt, um alle Arten von Angriffen auf das gesamte Netzwerk zu registrieren. Das Sicherheitsproblem ist groß, denn das Pentagon betreibt etwa 10.000 Computersysteme mit insgesamt 1,5 Millionen Rechnern, wobei 2.000 im Notfall ohne Störung funktionieren müssen, wie Arthur Mooney, verantwortlich für Command, Control, Communications und Intelligence, berichtete.
Natürlich sind die Pentagon-Systeme nicht nur für das Militär oder die Geheimdienste anderer Länder, sondern auch für viele Jugendlichen interessant, die ihre Fähigkeiten einmal unter Beweis stellen wollen. Letztes Jahr habe es über 22.000 Angriffe gegeben. 3 Prozent davon hätten zu Problemen geführt, bei denen beispielsweise vorübergehend ein Computer lahmgelegt wurde. In aller Regel seien die Angriffe harmlos oder führten nur zu kleinen Störungen. In einigen Fällen aber seien Cracker in Computer eingedrungen und hätten viele Daten heruntergeladen. Money meint, dass diese Cracker im Auftrag anderer Staaten arbeiten. Sie hätten aber nur in Computer eindringen können, auf denen es keine geheimen Informationen gab.
Mit der Zahl der Internetnutzer steigt auch die Zahl der Angriffe. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres gab es bereits 14.000 registrierte Angriffsversuche, 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Money meint, dass die Angriffe weiter zunehmen werden. Die Probleme entstünden vornehmlich aufgrund von Sicherheitslücken kommerzieller Software, kommentierte Money. Auch wenn das Pentagon die Kontrollen verschärft habe und schon bei der Entwicklung mit den Softwarefirmen zusammen arbeite, gebe es kaum eine Möglichkeit zu verhindern, dass in den Millionen Zeilen Programmcode sich Fehler einschleichen, die ausgebeutet werden können.
Überdies würden die Programme nicht nur in den USA geschrieben: "Bei vielen dieser Programme wissen wir nicht, wo der Code geschrieben wurde." Deswegen kaufe man für die wichtigsten Systeme keine kommerzielle Software. Zwar seien viele der Sicherheitslücken nicht absichtlich angelegt, meinte ein Pentagon-Mitarbeiter, der lieber anonym bleiben wollte, gegenüber der Washington Post, aber manche sähen so aus, als seien sie als Hintertüren geplant.
Mehr in Telepolis: Anonymität versus Sicherheit: Pentagonsprecher will eine sichere, abgetrennte Zone im Cyberspace einrichten. (fr)