Statistik der Woche: Ab 60 kommt der Nobelpreis

Wer gewinnt in diesem Jahr die begehrten Nobelpreise? Die Infografik von Technology Review und Statista wirft einen Blick zurück auf die Statistik bisheriger Preisträger.

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  • TR Online

Im Oktober ist es wieder soweit, die Nobel Foundation gibt die Gewinner der diesjährigen Nobelpreise bekannt. Den Anfang macht am 3. Oktober die Auszeichnung für Medizin. Der mit acht Millionen Schwedischen Kronen dotierte Nobelpreis wird seit 1901 jährlich vergeben.

Statistik der Woche

(Bild: 

shutterstock/3dmask

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In unserer wöchentlichen Rubrik präsentieren wir Zahlen, Kurven und Diagramme aus Technologie und Wissenschaft.

Der schwedische Erfinder und Industrielle Alfred Nobel (1833–1896) hatte in seinem Testament bestimmt, dass mit seinem Vermögen eine Stiftung gegründet werden sollte, deren Zinsen "als Preis denen zugeteilt werden soll, die im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben". Seitdem wurde der Preis 573 Mal an 900 Preisträger verliehen, wie in der Infografik zu sehen ist, die in Zusammenarbeit mit Statista entstanden ist.

Spitzenreiter sind die USA (258) vor Großbritannien (94) und Deutschland (80). Die nationale Zuordnung der Preisträger der Nobel Foundation bezieht sich auf das Geburtsland. So wird beispielsweise die Schriftstellerin Herta Müller nicht als deutsche Preisträgerin gezählt, weil sie im rumänischen Banat aufgewachsen ist. Um als Preisträger infrage zu kommen, ist es normalerweise nötig ein gewisses Alter zu erreichen: Der Großteil der Preisträger, 17,2 Prozent, sind zwischen 60 und 64 Jahren. Der Altersdurchschnitt liegt über alle Kategorien hinweg betrachtet bei 59 Jahren.

In der Kategorie Chemie war Frédéric Joliot mit 35 Jahren der jüngste Preisträger. Das Nobel-Komitee ehrte ihn 1935 zusammen mit seiner Frau, Irène Joliot-Curie, für "die Entdeckung der künstlichen Radioaktivität". Frederick Grant Banting nahm 1923 als jüngster Teilnehmer mit 32 Jahren den Nobelpreis für Medizin entgegen. An der Seite von John James Rickard Macleod hat er das Insulin im Menschen entdeckt. Und William Lawrence Bragg war 1915 gerade einmal 25 Jahre alt, als er zusammen mit seinem Vater, Sir William Henry Bragg, den Nobelpreis für Physik für "seine Verdienste um die Erforschung der Kristallstrukturen mittels Röntgenspektroskopie" erhielt. Die in der Geschichte des Nobelpreises jüngste Preisträgerin ist mit 17 Jahren, die Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai. Sie bekam 2014, zusammen mit Kailash Satyarth, den Friedensnobelpreis verliehen.

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Eine Tendenz verdeutlicht sich zudem bei der Wartezeit auf den Nobelpreis: Laut einer Studie der Aalto Universität in Finnland, veröffentlicht in der Fachzeitschrift Nature, vergehen zwischen der Entdeckung einer wissenschaftlichen Neuheit und der Nobelpreis-Verleihung immer mehr Jahre, meistens rund 20 Jahre. Vor 1940 entstanden in 11 Prozent der Fälle bei Physik, in 15 Prozent der Fälle bei Chemie und in 24 Prozent der Fälle bei Medizin Wartezeiten von mehr als 20 Jahren. Seit 1985 trifft dies bei 60 Prozent der Fälle bei Physik, 52 Prozent bei Chemie und 45 Prozent bei Medizin zu. Die Wahrscheinlichkeit steigt also, dass die Preisträger ihre Ehrung nicht lange genießen können.

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