Britische Regierung stimmt Bau des AKW Hinkley Point C zu

Der Vertrag mit dem französischen Energiekonzern EDF für den Bau des neuen AKW ist unterzeichnet. Allerdings gibt es mehrere Bedingungen.

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Britische Regierung stimmt Bau des AKW Hinkley Point zu
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  • dpa

Grünes Licht für das geplante umstrittene Atomkraftwerk Hinkley Point C in Großbritannien: Die Regierung in London hat die Vereinbarung mit dem französischen Energiekonzern EDF zum Bau der Anlage unterzeichnet, wie sie am Donnerstag mitteilte.

Allerdings gibt es mehrere Bedingungen. So soll EDF seine Kontrollbeteiligung an dem Kraftwerk vor der Fertigstellung nicht ohne Zustimmung der Regierung verkaufen können. Auch nach Aufnahme des Betriebs soll Großbritannien im Falle eines Verkaufs des EDF-Anteils an der Anlage eingreifen können.

Ende Juli hatten die Briten das Geschäft überraschend verschoben, nachdem sich der EDF-Verwaltungsrat für die umstrittene Investition ausgesprochen hatte. Der britische Energieminister Greg Clark hatte angekündigt, alle Bestandteile des Projekts sorgfältig zu prüfen und im Frühherbst eine Entscheidung zu treffen. Das sorgte für erhebliche politische Spannungen auf beiden Seiten des Ärmelkanals.

Das Projekt mit zwei Reaktoren vom Typ EPR (Europäischer Druckwasserreaktor) an der Westküste Englands soll nach früheren Angaben rund 21,5 Milliarden Euro kosten, rund ein Drittel soll der chinesische Partner China Nuclear Power Corporation (CGN) schultern. Im März war der EDF-Finanzchef Thomas Piquemal zurückgetreten, weil er Zweifel hatte, ob EDF die Milliardeninvestition stemmen kann.

EDF ist zu mehr als 80 Prozent im Besitz des französischen Staates. Der Konzern musste im vergangenen Jahr deutliche Gewinneinbußen hinnehmen und will bis 2018 fünf Prozent seiner Arbeitsplätze in Frankreich abbauen. Gewerkschaften hatten daraufhin gefordert, den teuren Neubau in England zu stoppen.

Siehe dazu auch auf Technology Review online:

(anw)