Hafven in Hannover: Schweißen, Coden und die Zukunft der Arbeit erproben

In Hannover startet einer der größten deutschen Coworking- und Maker-Spaces. Auf 2000 Quadratmetern soll hier die Zukunft der Arbeit erprobt werden. Neben 50 Büroplätzen gibt es Werkstätten mit Lasercutter, CNC-Fräse und 3D-Druckern.

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Hafven in Hannover: Schweißen, Coden und die Zukunft der Arbeit erproben
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  • heise online

Die Zukunft der Arbeit sieht ziemlich futuristisch aus – zumindest von außen. Von innen wirkt der neue Coworking- und Maker-Space Hafven in Hannover dagegen trotz unverputzter Sichtbeton-Wände hübsch heimelig: Offene Räume mit viel Glas, Holzmöbel und bunter, improvisierter Deko versprühen modernen Start-up-Charme. "Hafven" ist übrigens kein Rechtschreibfehler, sondern eine Kombination aus dem deutschen "Hafen" und dem englischen "Haven" ("Zufluchtsort").

"Die Art, wie wir leben und arbeiten, verändert sich gerade stark", so Mit-Gründer Jonas Lindemann gegenüber heise online. "Die Zeiten, in denen eine Firma ein eigenes Büro brauchte, sind vorbei", glaubt er. Für viele Wissensarbeiter sei Coworking längst Alltag, im Hafven soll diese Entwicklung nun auch für produzierende Berufe erprobt werden.

Coworking- und Makerspace Hafven in Hannover (6 Bilder)

Außen grau, innen auch mal bunt: Diese Skulptur hängt im Co-Working-Bereich.
(Bild: heise online / J.-K. Janssen)

Auf 2000 Quadratmetern gibt es 50 Büroarbeitsplätze, Besprechungsräume, einen Veranstaltungsbereich sowie Werkstätten für Holz, Metall, Textilien und Elektronik. Die Werkstätten sind unter anderem mit CNC-Portalfräse, Lasercutter, 3D-Drucker und anderen professionellen Maschinen ausgestattet.

Außerdem gibt es ein auch für Nicht-Hafven-Mitglieder zugängliches Café und einen Veranstaltungsbereich. Experimentiert werden soll künftig zudem mit dem sogannten Vertical-Gardening und Farming-Robotern; das angebaute Obst und Gemüse wird im Café verkauft, so der Plan.

Ganz wichtig für Wissensarbeiter: Die Netzanbindung ist dank Glasfaserleitung und neun Access-Points schnell und stabil. Der Hafven startet mit synchronen 300 MBit/s. Sobald Bedarf besteht, können weitere Leitungen aktiviert werden.

Ein Büroarbeitsplatz inklusive 10 Stunden Werkstatt- oder Besprechungsraumbenutzung kostet 90 Euro. Fest vergebene Arbeitsplätze, an denen man seine Geräte installiert, gibt es nicht. Wer will, kann aber ein Schließfach dazumieten. Für Hafven-Anfänger gibt es eine "Community"-Mitgliedschaft für 10 Euro im Monat, damit kann man einen Tag im Co-Working-Space arbeiten und eine Stunde lang Werkstatt oder Besprechungsräume nutzen.

Am heutigen Samstag findet ein Tag der offenen Tür statt. Unter anderem im Programm: Workshops zu den Themen Schweißen, Schmieden, Siebdrucken, CNC-Fräsen, Design, Virtual Reality und Drohnenbau. Außerdem gibt das Treppenhausorchester ein "persönliches Notfallkonzert". (se)