Nach Rekordhack und E-Mail-Scanning: Verizon will weniger für Yahoo zahlen

Yahoo kommt derzeit gar nicht aus den Negativschlagzeilen heraus und darauf scheint nun auch Verizon zu reagieren. Eigentlich wollte das Unternehmen Yahoo für fast 5 Milliarden US-Dollar übernehmen. Nun soll angeblich eine Milliarde weniger fließen.

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Yahoo und Verizon

(Bild: dpa, John G. Mabanglo/Justin Lane)

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Nach den jüngsten Negativschlagzeilen über Yahoo will der US-Telekomkonzern Verizon angeblich deutlich weniger für den Webpionier bezahlen. Der soll eigentlich für 4,8 Milliarden US-Dollar übernommen und mit AOL verbunden werden. Dieses andere Internet-Urgestein hatte Verizon vergangenes Jahr gekauft. Wie die New York Post nun unter Berufung auf mehrere ungenannte Quellen berichtet, hat AOL-Chef Tom Armstrong "kalte Füße" bekommen und hält statt 4,8 Milliarden US-Dollar nur noch 3,8 Milliarden für gerechtfertigt. Er sei sehr aufgebracht, dass seinem Konzern immense Probleme von Yahoo nicht bekannt gewesen seien.

Yahoo stand in den vergangenen Wochen mehrmals in sehr schlechtem Licht da. So hatte das Unternehmen erst vor zwei Wochen einen immensen Hack von 500 Millionen Nutzerdaten eingestanden. Diese Woche war dann bekannt geworden, dass Yahoo alle Mails der eigenen Kunden vergangenes Jahr auf Geheiß der Regierung gescannt hat. Durch diese Berichte sei der Wert von Yahoo deutlich gemindert, beschreibt die US-Zeitung die Einschätzung der Verantwortlichen von AOL und Verizon. Gleichzeitig könnten die Äußerungen aber auch nur Teil einer Verhandlungstaktik sein, um den Übernahmepreis doch noch zu drücken.

Bei Yahoo jedenfalls wehre man sich entschieden gegen den Versuch, den Preis zu verringern. Ein Deal sei ein Deal und es gebe keine rechtliche Grundlage, um dessen Bedingungen nachträglich zu ändern. Gleichzeitig seien die Verantwortlichen bei Verizon inzwischen sehr vorsichtig, da sie nicht wüssten, was bei Yahoo noch alles gefunden werde. Schon jetzt werde bei Verizon überlegt, zusätzlich zum Kaufpreis noch eine weitere Milliarde US-Dollar zur Seite zu legen, um mögliche finanzielle Folgen des Rekordhacks begleichen zu können, schreibt die New York Post noch. (mho)