Kryptologe will aufklären, fürchtet aber Klagen

Der Johns-Hopkins-Professor Matthew Green will ein Buch über aktuelle Schutzmechanismen schreiben - beispielsweise von Geldautomaten. Das könnte Probleme mit dem Digital Millennium Copyright Act provozieren.

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Autor signiert Buch

(Bild: Stephan Röhl CC-BY-SA 2.0)

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Der Kryptologe Matthew Green hat US-Gerichte um Schutz gebeten, um ohne Zwischenfälle ein Buch über aktuelle Kryptographie-Ansätze in verschiedenen Geräten schreiben zu können. Das ist offensichtlich nötig: Da Green Krypto-Mechanismen von etwa Geldautomaten und medizinischen Geräten für eine Analyse sezieren müsste, könnten sich die Hersteller auf die Sektion 1201 des Digital Millennium Copyright Act (DMCA) berufen und den Sicherheitsforscher verklagen.

Die Electronic Frontier Foundation (EFF) spricht sich deutlich für Greens Projekt aus und will ihm den Rücken decken. Dafür würden sie eigenen Angaben zufolge auch vor Gericht ziehen. Das DMCA ist ihnen vor dem Hintergrund der freien Meinungsäußerung ein Dorn im Auge.

Bereits im Sommer dieses Jahres hat die EFF beim US Department of Justice eine Beschwerde gegen Sektion 1201 des DMCA eingereicht. Und auch das Department of Justice hat sich im aktuellen Fall eingeschaltet und hält die Gerichte dazu an, Greens Anliegen fallen zu lassen. Sie gehen davon aus, dass Green sowieso nicht belangt wird. (des)