Playstation VR: Tipps zum Anschluss und erste Eindrücke

Sonys Playstation VR bringt einen großen Kabel-Hub mit, der Konsole, Fernseher und VR-Helm miteinander verbindet. Unsere ersten Eindrücke vom System: Überraschend positiv.

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Playstation VR

(Bild: c't)

Lesezeit: 4 Min.

Am morgigen Donnerstag kommt Sonys Playstation VR offiziell für 400 Euro auf den Markt. In unserem Unboxing der Playstation VR (Video) konnte man bereits sehen, dass die VR-Brille über eine Anschlussbox mit zahlreichen Kabeln mit der Konsole und dem Fernseher verbunden werden muss. Wie das genau funktioniert, zeigen wir in einem kleinen Video.

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Hat man das System verkabelt, wird das Bild der PS4 sowohl auf den Fernseher als auch auf die VR-Brille ausgegeben. Die Box verdoppelt dabei die Framerate für die Brille von 60 auf 120 Hz und berechnet aus dem Surround-Sound ein Stereo-Signal für die Kopfhörer.

Beim ersten Start lädt die VR-Brille ein Firmware-Update auf Version 2.0 herunter, zudem kann man die Spiele-Sammlung "Playroom VR" mit zahlreichen Minispielen für 1 bis 5 Spieler kostenlos herunterladen. Die PS4 sollte zum Betrieb also mit dem Internet verbunden sein.

Die komplette Bedienung der PS4-Menüs wird auf die VR-Brille gespiegelt, sodass man das Hauptmenü mit und ohne Brille bedienen kann. Startet man ein VR-Spiel, sehen Zuschauer auf dem Fernseher das gleiche Bild wie der Spieler mit der Brille, zuweilen jedoch auf eine niedrigere Auflösung skaliert. Ältere Fernseher können hier zuweilen Probleme bereiten, wenn sie die kleineren Auflösungen nicht korrekt auf Bildschirmgröße hochskalieren und dann schwarze Ränder zeigen. Diese verschwinden jedoch wieder, wenn man das VR-Spiel beendet und ein "normales" Spiel startet – dann ist alles beim alten. Die Bildstörungen in unserem Video sind auf den dort verwendeten fehlerhaften Fernseher zurückzuführen. An anderen TVs funktionierte die Verbindung ohne Aussetzer.

Unter der VR-Brille lassen sich auch normale PS4-Spiele ohne VR-Unterstützung spielen, sie laufen dann auf einer großen virtuellen Leinwand, die vor dem Spieler zu schweben scheint. Äußerst praktisch ist, dass man das Visier des VR-Helms vor und zurückschieben kann. So muss man nicht immer den Helm absetzen, um zwischendurch zum Controller oder Kopfhörer zu greifen oder kann einfach mal den Augen während eines Ladebildschirms eine Pause gönnen. Für Brillen-Träger ist Sonys VR-Helm wesentlich leichter zu tragen, auf- und abzusetzen als eine Rift oder Vive.

Etwas Zeit sollte man sich für die richtige Positionierung der Kamera nehmen. Sony hält dazu im Setup diverse Kalibrierungs-Tools bereit. Mit der PS4-Kamera kann man sogar den Pupillenabstand vermessen und per Software einstellen. Da die PS4-Kamera nicht im infraroten Bereich arbeitet, sollte man dem Raum idealerweise etwas abdunkeln. Dann kann die Kamera die Leuchtmarkierungen am Helm und an den Controllern besser erkennen und es fällt auch nicht so viel Licht durch die Gummischürzen an den Rändern des VR-Helms. Strahlende Lampen und Spiegel können die Kamera verwirren. Insgesamt muss man sagen, dass das Tracking zwar nicht so präzise und stabil ist wie bei der Vive und Rift, jedoch für die meisten Spiele gut genug funktioniert.

"Roomscale VR" wie bei der Vive wird jedoch nicht unterstützt. Meist kann man bequem im Sessel sitzen und die Spiele per Gamepad steuern. Nur für einige Titel mit Move-Steuerung (beispielsweise Batman Arkham VR) sollte man aufstehen.

PSVR-Launchtitel im Kurztest (27 Bilder)

Rez Infinite: Der berühmte Rail-Shooter von Tetsuya Mizuguchi ist ein zeitloses Kunstwerk, das exzellent in die VR-Umgebung passt. Hier fliegt man zu minimalistischen Techno-Klängen durch eine virtuelle Traumlandschaft. Das Grundspiel erschien um die Jahrhundertwende für die Dreamcast und PS2 und war eigentlich schon damals für eine VR-Reise angelegt, die man jetzt endlich antreten kann. Neben den 5 bisherigen kursen gibt's ein neues sechstes Areal, in dem der Spieler seinen Flug freier steuern kann. Profis schaffen einen kompletten Durchlauf in rund 90 Minuten, aber dann geht der Spaß erst richtig los, wenn man versucht, die Highscores zu knacken. Rez ist unser persönlicher Favorit des umfangreichen Launch-Lineups und für Fans ein echter "System-Seller". (30 Euro)
(Bild: c't)

Die Bilddarstellung der VR-Brille ist gut bis sehr gut. Ein Fliegengitter-Effekt ist kaum auszumachen. Alle von uns bislang angetesten Spiele laufen absolut flüssig ohne Ruckler. Die Grafikqualität muss sich vor den Titeln der Vive und Rift nicht verstecken. Im Gegenteil: Sonys Eigenproduktionen sehen zuweilen sogar besser aus als das, was wir bislang bei der PC-Konkurrenz gesehen haben. Man merkt, dass hier großer Aufwand für Effekte und spielerischen Feinschliff betrieben wurde. Echte Gurken gibt es im Launch-Lineup nur wenige.

Genauer werden wir auf die Details und einzelnen Spiele in einem Test eingehen. Am morgigen Donnerstag laden wir Leser zudem ab 17 Uhr zu einem Live-Stream der PSVR-Spiele hier auf heise.de ein. (hag)