EU Code Week: Jugend hackt, programmiert und übt 3D-Druck

Eine Woche lang dreht sich in hunderten Projekten von Organisationen, Firmen und Schulen alles um die spielerische Vermittlung des Programmierens. Eine Mehrheit der Deutschen ist dafür, "Coding" im Unterricht zu vermitteln.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 22 Kommentare lesen
EU Code Week: Jugend hackt, programmiert und übt 3D-Druck
Lesezeit: 3 Min.

Bereits zum vierten Mal startet am Samstag die "EU Code Week", die Bürger und vor allem die Heranwachsenden spielerisch an Informationstechnik und Software-Entwicklung heranführen soll. Tausende Einzelveranstaltungen im Rahmen hunderter Projekte von privaten und staatlichen Initiativen sind vom 15. bis zum 23. Oktober geplant, die nach Hoffnung der EU-Kommission auch darüber hinaus Lust aufs Programmieren machen.

Zur Stunde läuft in Berlin schon zum Auftakt die Konferenz "Jugend hackt" in Berlin, bei der unter anderem Open Source, Grenzen der Meinungsfreiheit, Roboter, Massenüberwachung oder Bitcoin und Blockchains auf dem Programm stehen. Für Außenstehende ist ein Livestream verfügbar. Parallel können sich Kinder bei der "Flucht nach Utopia" mit den Auswirkungen einer vollautomatisierten Zukunft beschäftigen. In Hamburg besteht derweil die Möglichkeit, einen "Smartphone-Führerschein" zu erwerben.

In Deutschland sind insgesamt 89 Veranstaltungen geplant, darunter auch ein "Game Development Hackathon" in Düsseldorf. Am Donnerstag soll sich unter dem Motto "Code your life" auch das Atrium der Berliner Microsoft-Repräsentanz Unter den Linden in einen großen "Makerspace" verwandeln. Schüler aus drei Bundesländern können dabei in unterschiedlichen Workshops und Projektarbeiten lernen, welche kleinen Alltagshelfer sich mit Mikrocontrollern etwa als Emotionsanzeiger oder Kraftmesser programmieren lassen.

Ziel der "EU Code Week" ist es, Menschen aller Altersgruppen einen praktischen Einblick in digitale Themen zu gewähren. Insgesamt werden während der sieben Tage Programmierer in insgesamt 46 Staaten an Schulen, Bibliotheken, Universitäten und weiteren technisch ausgerichteten Einrichtungen Seminare zum Programmieren anbieten. Preise für die besten Projekte gibt es auch zu gewinnen. "Coding" sei wichtig, heißt es in Brüssel, weil "Programmcodes unsere digitale Welt und damit unser tägliches Leben steuern". Wer ihre Sprache spreche, "kann unsere Zukunft aktiv, individuell und kreativ mitgestalten".

"Es ist für junge Menschen wichtig zu verstehen, dass sie durch Programmierung lustige und nützliche Dinge erstellen können und nicht nur Inhalte 'liken' und teilen", betonte der für den digitalen Binnenmarkt zuständige EU-Kommissar, Andrus Ansip. Günther Oettinger, sein für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft verantwortlicher Kollege, ergänzte: "Die Gigabit-Gesellschaft braucht Menschen mit IT-Kenntnissen, um zu gewährleisten, dass die Infrastruktur der Zukunft funktioniert."

Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung unterstützt eine Mehrheit der Deutschen laut einer neuen Untersuchung den Vorschlag, dass Kinder in der Schule Programmieren lernen sollten. Wie aus einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der Hamburger Körber-Stiftung hervorgeht, sprechen sich 59 Prozent der Teilnehmer für "Coding" im Schulunterricht aus, 38 Prozent lehnen dies ab.

Besonders in der Verantwortung, Kindern und Jugendlichen den Umgang mit digitalen Medien beizubringen, sehen die Befragten hauptsächlich die Eltern und die Schule. Fast die Hälfte geht laut den Meinungsforschern aber auch davon aus, dass der Nachwuchs sich selbst Medienkompetenz beibringen müsse beziehungsweise bringt für diese Aufgabe Freunde und Geschwister ins Spiel. (ps)