Bücher und Akten verraten ihren Standort
Wissenschaftler am GMD-Institut für Sichere Telekooperation in Darmstadt entwickelten eine "intelligente Bibliothek".
Wissenschaftler am GMD-Institut für Sichere Telekooperation (SIT) in Darmstadt versprechen Hilfe für Vergessliche und Chaos-Arbeiter: Sie entwickelten ein System, mit dem sich Bücher und Akten per Computer aufspüren lassen.
Die Technik stammt von GMD-Forscher Rolf Reinema: Jedes Buch oder jeder Aktenordner bekommt ein so genantes Sm@rtLabel – einen batterielosen Sender in Briefmarken-Größe. Dieser Transponder enthält eine Antenne und einen Chip, in dem eine individuelle Codenummer gespeichert ist. In den Bücherregalen und unter Tischen sind Antennen verlegt, die mit Lesegeräten verbunden sind. Um ein Buch zu finden, wählt man dessen Codenummer auf dem Rechner aus. Dieser sendet die Codenummer an alle Lesegeräte. Der Transponder im gesuchten Objekt antwortet und der Computer zeigt den Lageort des gewünschten Objekts.
Die Technik werde auch den Betrieb "intelligenter Bibliotheken" (Sm@rtLibraries) ermöglichen. Über einen herkömmlichen Web-Browser ließen sich beispielsweise zusätzliche Informationen zu einem gefundenen Buch abrufen, etwa Rezensionen, aktuelle Ergänzungen oder Korrekturen.
Nach Angaben der GMD kosten die Transponder zur Zeit etwa eine Mark. "Nach einer neueren Untersuchung verliert eine Kanzlei pro Jahr Hunderte Mark durch die Suche nach vermissten Akten", erklärt Rolf Reinema, Leiter des Forschungsbereichs COR (Kooperative Räume – Arbeitswelten der Zukunft), "unser System amortisiert sich daher in kurzer Zeit." (wst)