Visual Studio "15" Enterprise kommt ohne UML-Designer
Offensichtlich ist das Interesse der Nutzer an der Universal Modeling Language zu gering, sodass Microsoft die Modellierungswerkzeuge aus dem kommenden Visual Studio entfernt.
Microsoft wird die Enterprise-Edition des kommenden Visual Studio ohne die UML-Designer veröffentlichen. Als Grund nennt der Entwicklerblog das fehlende Interesse der Kunden an der Funktion. Das bestätigten sowohl die Sales- und Supportteams als auch die gesammelten Telemetriedaten. Daher wolle das Team seine Ressourcen lieber für andere Features einsetzen.
Angestaubter Stern am Entwicklerhimmel
Die Unified Modeling Language gehörte in den 90er-Jahren neben der objektorientierten Programmierung zu den Shooting Stars der Softwareentwicklung. Die sogenannten "drei Amigos" Grady Booch, Ivar Jacobson und James Rumbaugh vereinten ihre jeweiligen zuvor entwickelten Ansätze. Als Mitarbeiter des Unternehmens Rational bündelten sie ihre Vorstellungen in dem Modellierungswerkzeug Rational Rose, das IBM seit der Übernahme Rationals im Jahr 2002 weiter im Portfolio hat. Auch dort offenbart ein Blick auf die Systemvoraussetzungen sowie die unterstützte Software, wie betagt das Produkt inzwischen ist. Seit 1997 ist die UML offizieller Standard der Object Management Group (OMG), die für die Weiterentwicklung verantwortlich ist.
Die genaue Begründung des Verzichts auf eine Weiterentwicklung sowie eine Ankündigung eines verbesserten Layer Designers sind im Blogbeitrag zu finden. Wer weiterhin UML-Modelle erstellen möchte, soll entweder weiter auf Visual Studio 2015 oder andere Werkzeuge setzen. Aktive Projekte existieren durchaus wie der vor kurzem veröffentlichte UML-Designer, der auf das Modellierungswerkzeug Eclipse Sirius 4.0 aufsetzt. (rme)
