Webauftritte von Unis: veraltet, unsicher, nicht barrierefrei

Eine Untersuchung der Websites von fast 500 Hochschulen stellt den Bildungsinstitutionen in Sachen Web schlechte Noten aus.

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Webauftritte von Unis: veraltet, unsicher, nicht barrierefrei
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dr. Oliver Diedrich

Eine Studie der Web-Agentur Pluswerk hat die Webauftritte von 498 Hochschulen untersucht, darunter alle 107 Universitäten und nahezu alle anderen Hochschulen, Kunsthochschulen und sonstigen anerkannten Bildungseinrichtungen. Die Ergebnisse sind erschreckend: So nutzen 90 von 248 Hochschulen, die für ihren Auftritt Typo3 einsetzen, noch die veraltete Version 4 des Content Management Systems, für die es keine Sicherheits-Updates mehr gibt. SSL-Verschlüsselung setzen lediglich 23 Prozent ein.

Auch sonst stellt die Studie den Hochschulen keine guten Noten aus. Bei rund der Hälfte der Webauftritte erfüllt bereits die Qualität der Startseite nicht oder nur bedingt die Kriterien für Barrierefreiheit, wie sie eigentlich gesetzlich gefordert ist. Die Autoren vermuten, dass das Bild noch viel düsterer aussehen würde, wenn man auch Seiten berücksichtigt, die tief in den komplexen Webauftritten verborgen sind und die weniger sorgfältig optimiert werden als die Startseite.

Auch über einen mobilen Webauftritt dank responsivem Design verfügen nur die Hälfte der Hochschulen. Zudem scheiden 85 Prozent der Webauftritte beim Google Page Speed Mobile Test mangelhaft ab. Suchmaschinenoptimierung ist ist bei den Hochschulen offenbar ebenfalls noch nicht angekommen: Nur acht von 498 Hochschulen erreichen einen Sistrix-Sichtbarkeitsindex von über 5, 80 Prozent liegen unter dem Mittelwert aller Hochschulen von 0,8. Eine ähnliche schiefe Verteilung ergibt sich bei der Aktivität in den sozialen Medien: Lediglich ein Viertel der Hochschulen liegt über dem Durchschnitt, drei Viertel liegen darunter.

Weitere Details finden sich in der Hochschulstudie von Pluswerk. (odi)