Linux-Distribution Fedora 25 Beta läuft auf Raspberry Pi 2 und 3
Mit dem Release schafft es endlich auch das von Red Hat gesponserte Linux-Projekt auf den Bastelcomputer. Trotz ARM-Varianten gab es bisher keine Version, die alles für den Betrieb auf dem Kleincomputer Benötigte von Haus aus mitbringt.
- Rainald Menge-Sonnentag
Seit der kürzlich veröffentlichten Fedora-25-Beta laufen die ARMv7-Ausfürhungen der Linux-Distribution von Haus aus auch auf dem Bastelcomputer Raspberry Pi 2 und 3. Die Entwickler des Fedora-Projekts hatten den Einplatinencomputer schon länger als Zielplattform auf dem Schirm. Eine speziell auf den Raspi zugeschnittene Distributionsvariante hat das Fedora-Projekt aber selbst nie veröffentlicht.
Eine große Hürde war die Firmware-Redistribution und Raspi-Treiber, die den Fedora-Kriterien für freie Software genügen. Allerdings existieren eine ganze Reihe von Fedora-Ablegern, die auf Raspis laufen; darunter seit 2013 ein ursprünglich auf Fedora 18 aufgebauter Fedora-Remix namens Pidora, der speziell für den Raspberry Pi kompilierte Software enthält. Darunter auch unfreier Code, daher stammte diese Ausführung konsequenterweise nicht vom Fedora-Projekt.
Desktop ja, onboard-WLAN nein
Mit der Beta bringt der reguläre Kernel der ARMv7-Ausführungen von Fedora nun Unterstützung für den Raspi 2 & 3 mit. Darunter auch einen freien Grafiktreiber mit 3D-Beschleunigung, durch den auch bekannte Desktops wie Gnome, KDE oder Plasma laufen sollen; selbst Unterstützung für die Sicherheitserweiterung SELinux ist dabei. Sprich: Das ARMv7-Fedora unterscheidet sich in der Handhabung kaum noch von einer für x86-PCs gemachten Linux-Distribution.
Ein Raspi-spezifischer Kernel kommt nicht zum Einsatz. Deshalb erhält ein mit ARMv7-Fedora versorgter Raspi immer dann einen neuen Kernel, wenn Fedora korrigierte oder verbesserte Versionen als Update verteilt. Die Distribution bringt zudem Treiber für eine Reihe von USB-WiFi-Dongles mit. Den WLAN-Chip des Kleincomputers unterstützt Fedora noch nicht, weil die Firmware dafür erst seit Mitte September im Linux-Firmware-Repository verfügbar ist.
Auch die Plattformen, die auf dem ARMv6 aufbauen und für die Pidora entstand, funktionieren nicht mit den ARMv7-Ausfürhungen von Fedora, also Modell A, B und Zero. Dasselbe gilt übrigens für die aktuellen Ubuntu-Versionen und Windows 10 IoT Core, die ebenfalls nur für Raspberry Pi 2 und 3 verfügbar sind.
Weitere Details stehen in der Ankündigung im Fedora Magazin. Dort ist auch ein Link auf eine Anleitung zur passenden Einrichtung einer SD-Karte zu finden. (rme)