Angespielt: Heureka! Civilization ist zurück!

Berühmte Reiche und legendäre Anführer balgen sich wieder um Hexagon-Felder. In Civilization VI wird entdeckt, gebaut, gekämpft und das mit makelloser Grafik, guten Animationen und abwechslungsreichen Optionen.

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Angespielt: Heureka! Civilization ist zurück!

(Bild: Civilization VI)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Stephan Greitemeier
Inhaltsverzeichnis

Nachdem "Beyond Earth" vergangenes Jahr die beliebte Civilization-Strategiereihe zu den Sternen schickte, landet "Sid Meier's Civilization VI" wieder auf der Erde. Berühmte Reiche und legendäre Anführer balgen sich wieder um Hexagon-Felder, auf denen Kulturen von der Bronzezeit bis ins Informationszeitalter wachsen. Dazu spendieren die Macher neben eingängiger Steuerung und schöner Grafik auch ein neues Bausystem, abwechslungsreiche Einheiten und kulturspezifische Eigenarten.

Mit 19 Zivilisationen bietet das neue Spiel einen hübschen Strauß unterschiedlicher Kulturen an, die individuelle Architektur, Truppen und Ziele mitbringen. Jede wird von einer historischen Persönlichkeit angeführt, so lenkt etwa Friedrich Barbarossa die Geschicke Deutschlands und Theodore Roosevelt die der Vereinigten Staaten.

Wie in Civilization IV werden einige Nationen auch mehrere Anführer zur Auswahl haben, die sich in Taktik, Boni und Zielen unterscheiden. Den Anfang macht Griechenland, das außer dem diplomatischen Athener Perikles auch die heißblütige Spartanerin Gorgo bietet. Neben den Klassikern wie Frankreich, Arabien und Indien gibt es auch ungewöhnlichere Imperien wie Brasilien, Norwegen oder den Kongo.

Jede Führungspersönlichkeit bringt vier individuelle Boni mit, die sich etwa in besonderen Gebäuden oder Truppen niederschlagen. Manche, wie die amerikanischen "Rough Riders", lassen sich früher freischalten als etwa die speziellen U-Boote auf deutscher Seite.

Erste Eindrücke von Civilization VI (9 Bilder)

Mit hübschen Details und individuellem Aussehen präsentieren sich die 19 spielbaren Völker in Civilization VI. Bei der Auswahl des Baulandes spielen viele Faktoren eine Rolle, so schützen Berge vor Angriffen und geben einen Bonus für religiöse Bauwerke.
(Bild: Civilization VI)

Wie üblich erkundet man mit Spähern die großen, zufallsgenerierten Karten, die mit Sümpfen, Bergen und Eiswüsten sehr abwechslungsreich gestaltet sind. Die Späher haben auch einen automatischen Suchmodus, stoppen aber bei wichtigen Entdeckungen oder Gefahr. Sie können auch kämpfen und sind erfreulich widerstandsfähig. Feindliche Kundschafter allerdings sollte man möglichst schnell ausschalten, vor allem wenn sie zu den Barbarenstämmen gehören, der einzigen unzivilisierten Fraktion, die auch nicht spielbar ist.

Mit bereits entdeckten Kulturen kann man diplomatische und/oder ökonomische Beziehungen aufnehmen. Straßen werden in Civilization VI – historisch akkurat – durch fahrende Händler geschaffen, die mit ihre Karawanen Waren und Kulturaustausch befördern. Die Straßen erleichtern die weiten Wege merklich, doch muss man aufpassen, mit wem man Geschäftsbeziehungen aufbaut. Über den Pfad, der heute Kupfer transportiert, marschiert morgen vielleicht eine Armee. Andererseits bringt der Austausch mit fremden Völkern die eigene Zivilisation voran und lässt die Städte wachsen.

Neben sehr übersichtlichen Menüs lenkt eine unaufdringliche Beraterin durch die Evolution des eigenen Reiches. Bei neuen Bauprojekten etwa finden sich kleine Markierungen neben den Truppen, Gebäuden oder Bezirken, die dem System sinnvoll erscheinen. So werden auch Neulinge sanft durch das immer komplexer werdende Reich gelotst. Man kann die Ratschläge aber auch in den virtuellen Wind schießen und nach eigenem Gusto vorgehen.

Viele Faktoren beeinflussen dabei den eigenen Fortschritt, der durch "Heureka!"-Momente markiert wird. Die Späher erkundungsfreudiger Spieler etwa werden auf Naturwunder stoßen, besessene Baumeister für die Förderung der schönen Künste belohnt, während Kämpfernaturen durch den Sieg über Barbaren den Respekt benachbarter Zivilisationen erringen. Jeder Spielstil wird mit weitreichenden Optionen unterstützt, die sich bis in die Wahl des besten Regierungssystems und der passenden Religion erstrecken.

Beim Ausbau der Städte fällt auf, dass diese nicht automatisch um das Zentrum wachsen, sondern dass neue Gebäude wie Universitäten, Tempel oder Theater in angrenzenden Bezirken errichtet werden müssen. Dabei spielt die Geografie eine wichtige Rolle. Berge etwa beschränken den Wohnraum, bieten aber Boni für angrenzende religiöse Stätten.

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Dank des neuen Systems muss man seine Metropole auch nicht mehr direkt an Meeren und Flüssen bauen, um eine Flotte aufbauen zu können. Ein eigener Hafenbezirk genügt dafür, während man das Stadtzentrum geschützt im Inland errichten kann. Neben Nahrung, Wasser und Gold ist die Zufriedenheit des Volks eine wichtige Ressource. Mangelnder Wohnraum ist ein häufiges Problem, das leider nicht ganz eingängig gelöst wurde. Statt spezielle Wohnquartiere zu errichten, bringen bestimmte Bauwerke wie Aquädukte und Kornspeicher eigene Unterbringungsmöglichkeiten mit.

Mit dem sechsten Teil des legendären Aufbauspiels setzen Firaxis ihren Klassiker wieder auf den Boden der Tatsachen. Einsteigerfreundlich und mit straff steigender Komplexität versöhnt es die Spieler, denen der Ausflug in den Weltraum ein wenig zu hoch gegriffen war.

Makellose Grafik, gute Animationen und abwechslungsreiche Optionen ziehen endlich wieder in den Aufbau-Bann. (kbe)