Telefónica Deutschland: Mehr Vertragskunden, weniger Umsatz

Der Mobilfunk-Marktführer sieht sich zwei Jahre nach der Fusion von E-Plus und O2 auf Kurs. Für sinkende Umsätze im Kerngeschäft macht das Unternehmen den harten Wettbewerb verantwortlich – und die Regulierung.

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Telefonica und E-Plus

(Bild: dpa, Sven Hoppe/Archiv)

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Nach dem milliardenschweren Kauf des Mobilfunkers E-Plus sieht sich Telefónica Deutschland (O2) "voll im Plan", verzeichnet aber einen Umsatzrückgang. Der Preiskampf im Mobilfunk und die geringere Nachfrage nach neuen Smartphones und Tablets ließen den Umsatz im dritten Quartal um 5,2 Prozent auf 1,88 Milliarden Euro sinken, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Weil das Unternehmen aber bei Netz, Läden und Personal Kosten senken konnte, stieg das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Oibda) um 2,9 Prozent auf 467 Millionen Euro.

"Zwei Jahre nach Vollzug der Fusion ziehen wir eine positive Bilanz", sagte CEO Thorsten Dirks. Im Hinblick auf den bisherigen Geschäftsverlauf bestätigt das Unternehmen seine bisherige Prognose. "Wir liegen operativ und finanziell voll im Plan und bekräftigen unsere Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr", sagte Finanzchefin Rachel Empey am Mittwoch.

Im Kerngeschäft mit Mobilfunk leidet der Netzbetreiber weiter unter Umsatzschwund, die Erlöse mit Telefonie und Datenverbrauch gingen um 1,8 Prozent zurück. Das Unternehmen verweist auf den intensiven Preiswettbewerb, macht aber auch die Absenkung der Roaminggebühren und Durchleitungsentgelte durch die Regulierungsbehörden dafür verantwortlich. Der Umsatz mit Mobilfunk-Hardware ging um ein Viertel auf 227 Millionen Euro zurück. "Kunden greifen vermehrt zu günstigen Smartphones und Tablets und lassen sich mehr Zeit mit dem Wechsel auf neue Geräte", teilte das Unternehmen dazu mit.

Unterdessen konnte Telefónica Deutschland wieder mehr Vertragskunden gewinnen. Mit "netto rund 426.000 neuen Vertragskunden" verzeichne der Anbieter "den höchsten Zuwachs seit Vollzug der Fusion", hieß es weiter. Erstmals hat der Konzern damit über 20 Millionen Vertragskunden. Zum 30. September verzeichnet Telefónica Deutschland insgesamt über 44,1 Millionen Mobilfunkanschlüsse. Während die Anzahl der vermittelten Telefonminuten im dritten Quartal von 15,5 Milliarden auf 15,9 Milliarden moderat stieg, wuchs das Trafficvolumen im Vergleich zum Vorjahresquartal von 45,9 auf 74,4 Petabyte.

Der Festnetzumsatz gab Unternehmensangaben zufolge um 4,4 Prozent auf 743 Millionen Euro nach. Telefónica Deutschland verzeichnete zum Quartalsende rund 4,3 Millionen Festnetzanschlüsse für Telefon und Internet. (vbr)