E-Commerce aus dem Knast
Der niedersächsische Justizminister Christian Pfeiffer (SPD) eröffnet heute den bundesweit ersten JVA-Online-Shop.
Der niedersächsische Justizminister Christian Pfeiffer (SPD) eröffnet heute den bundesweit ersten JVA-Online-Shop. Unter der Adresse www.jva-shop.niedersachsen.de können Kunden per Internet Waren ordern, die von den Gefängnisinsassen angefertigt werden.
Die Angebotspalette ist vielfältig, von Spielzeug und Gartengrill bis zur Schneiderei – in der JVA-Celle beispielsweise werden Roben für Anwälte und Richter gefertigt. Auch Dienstleistungen wie Buchbinderei, Sortierarbeiten oder der Partyservice aus dem offenen Vollzug der Jugendstrafanstalt Göttingen können online bestellt werden. Der niedersächsiche Justizminister wird den Online-Shop heute nachmittag mit einem "offiziellen Maus-Click" eröffnen.
Nach Auskunft von Michael Buckup, Pressesprecher im Justizministerium Niedersachsen, soll das E-Commerce-Angebot helfen, die Arbeitslosigkeit in den Justizvollzugsanstalten zu bekämpfen. Nur für etwa 50 Prozent der rund 6.500 in Niedersachsen einsitzenden Gefangenen könne das Land zur Zeit Arbeitsplätze bereitstellen, meinte Buckup. Trotz der relativ geringen Personalkosten – die Gefangenen bekommen mittlerweile etwa 25 Mark pro Tag – sei die Produktion in den Justizvollzugsanstalten allerdings "immer noch ein Zusatzgeschäft." (wst)