ExoMars: Hochaufgelöstes Foto von Schiaparellis Absturzstelle
Während immer noch nicht geklärt ist, warum der Lander Schiaparelli auf den Mars gestürzt ist, zeigt ein neues Foto noch deutlicher, was mit ihm passiert ist. Es zeigt die Absturzstelle und auch wo der Hitzeschild und der Fallschirm gelandet sind.
Die Absturzstelle – im Zoom (5 MByte) auch die des Fallschirms
(Bild: NASA/JPL-Caltech/University of Arizona)
Eine Woche nachdem das europäisch-russische Landegerät Schiaparelli auf dem Mars abgestürzt ist, hat der NASA-Orbiter MRO ein neues, hochaufgelöstes Foto der Absturzstelle gemacht. Wie die ESA mitteilte, wurde das Foto bereits am Dienstag aufgenommen und zeige innerhalb eines ungefähr 15 × 40 Meter messenden Flecks eine noch dunklere Stelle. Diese habe einen Durchmesser von etwa 2,4 Meter und stimme mit dem überein, was von einem 300 Kilogramm schweren Objekt nach einem Aufschlag mit mehreren Hundert Kilometern pro Stunde übrig bleiben würde. Die asymmetrischen Spuren darum seien schwieriger zu interpretieren.
Drei Absturzstellen
Etwa 1,4 Kilometer südlich der Einschlagstelle haben die Forscher den Fallschirm von Schiaparelli gefunden. Bei diesem liege auch der hintere Hitzeschild, so wie man es erwartet habe. An einer dritten Stelle liegt demnach der vordere Hitzeschild. Der Mars Reconaissance Orbiter der NASA soll die Absturzstelle in den kommenden Wochen noch weitere Male überfliegen und Fotos machen, um weitere Einzelheiten erkennen zu können. Das soll auch bei der vollständigen Analyse des Absturzes helfen, erläutert die ESA. Bis dahin bestehe die Gefahr, bereits gesammelte Daten falsch zu interpretieren.
Schiaparellis Weg zum Mars (13 Bilder)

(Bild: USAF Arnold Engineering Development Complex)
Der Lander Schiaparelli war vergangenen Mittwoch gemeinsam mit dem Orbiter TGO am Mars angekommen und sollte eigentlich sicher die Oberfläche erreichen. Dabei lief aber etwas schief und die Sonde stürzte mit mehreren Hundert Kilometern pro Stunde auf den Roten Planeten. Die ESA will das trotzdem nicht als Misserfolg verstanden wissen, da sie wertvolle Informationen erhalten habe, die dem zweiten Teil der ExoMars genannten Mission zum Erfolg verhelfen sollen. In deren Rahmen soll im Jahr 2020 ein Rover zum Mars geschickt werden, der nach einer hoffentlich sicheren Landung die Oberfläche anbohren und nach Spuren von Leben suchen soll. Dem steht auch weiterhin nichts im Weg, hat der dafür nötige Relaissatellit TGO doch heil die Umlaufbahn erreicht. (mho)