Soziale Chatbots: Digitale Assistenten sollen Gesichtsausdruck und Körpersprache berücksichtigen

In Gesprächen zwischen Menschen spielt nicht nur der reine Text-Inhalt eine Rolle. Um natürlicher zu wirken, könnten künftig auch virtuelle Assistenten auf zusätzliche Signale achten und reagieren.

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Chatbots der Zukunft sollen Gesichtsausdruck und Körpersprache berücksichtigen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Verglichen mit heutigen virtuellen Assistenten wie Alexa oder Siri ist Sara ein Schatz. Statt nur nüchtern gesprochene Anweisungen entgegenzunehmen und Informationen auszuspucken, reagiert das an der Carnegie Mellon University entwickelte System auch auf Stimmlage, Gesichtsausdruck und Kopfbewegungen eines menschlichen Gegenübers und versucht sich zu passenden Gelegenheiten an Smalltalk. Dies soll dabei helfen, eine Beziehung zu Menschen aufzubauen, wie Technology Review online in „Sozial geschickte Chatbots“ berichtet.

In Interaktionen zwischen Menschen werde Smalltalk oft eingesetzt, um den Schrecken durch eine anschließende merkwürdige Frage abzumildern, erklärt Justine Cassell, Leiterin des Bereichs Mensch-Computer-Interaktion an der Carnegie Mellon University. Wenn ein Computer das im falschen Kontext versuche, sei das jedoch nicht nur wirkungslos, sondern verstörend. Cassell und ihre Studenten haben deshalb viele unterschiedliche menschliche Interaktionen analysiert, um herauszufinden, welche Elemente sich erfassen und in Maschinen programmieren lassen.

Cassell beschäftigt sich schon seit mehr als einem Jahrzehnt mit diesem Thema, und wie sie sagt, zeigen neuerdings auch Forscher aus Unternehmen Interesse daran. Ein großes Unternehmen, dessen Namen sie nicht nennen will, habe vor kurzem sogar die Patente hinter Sara kaufen wollen. Die von ihr und anderen entwickelten Methoden könnten sich als besonders wichtig erweisen, weil virtuelle Assistenten uns zunehmend eigenständig bei der Informationssuche unterstützen und auf unser Kaufverhalten Einfluss nehmen sollen. Facebook, Google und andere Internet-Größen sehen sie als viel versprechende neue Schnittstelle für die Interaktion mit Kunden an.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)