Lieferengpass hemmt ISDN-Neuinstallationen (Update)
Die Deutsche Telekom muss mit Umsatzausfällen in zweistelliger Millionenhöhe rechnen.
Aufgrund eines Lieferengpasses auf dem Chipmarkt kann die Deutsche Telekom rund 150.000 ISDN-Neuanschlüsse nicht freischalten. Beispielsweise liefert Siemens – einer von mehreren Telekom-Zulieferern – schon seit September keine NTBA-Boxen mehr aus, die für die Installation des ISDN-Anschlusses erforderlich sind. Und das, weil die Chiphersteller wie beispielsweise Infineon mit der Produktion hinterherhinken. Walter Genz, Sprecher der Telekom, sagte auf Nachfrage gegenüber c't, dass erst im kommenden Jahr mit der Behebung dieses Engpasses zu rechnen sei.
Die sprunghafte Nachfrage nach den digitalen Telefonanschlüssen scheint hauptsächlich für den Engpass verantwortlich zu sein. Waren es im vergangenen Jahr nur 120.000 ISDN-Anschlüsse, die die Telekom monatlich neu legte, so gebe es derzeit rund 150.000 Neuanmeldungen pro Monat, heißt es in einem Bericht der Financial Times Deutschland. Während ein ISDN-Anschluss zusammen mit Grundgebühr und Verbindungskosten im Durchschnitt rund 100 Mark Umsatz im Monat bringe, nehme die Telekom bei einem herkömmlichen Telefonanschluss für den gleichen Zeitraum nur 70 Mark ein. Das Unternehmen müsse daher wegen der Lieferschwierigkeiten mit Umsatzausfällen in zweistelliger Millionenhöhe rechnen. (dz)