Neue Wege zum User-Interface
Eine in XML definierte Sprache soll den plattformunabhängigen Entwurf von User-Interfaces ermöglichen.
Die XML-Sprache UIML (User Interface Markup Language) verspricht die Möglichkeit, ein User-Interface unabhängig von der verwendeten Hard- und Software zu definieren. Diese Unabhängigkeit soll durch Implementierung verschiedenster Übersetzer ermöglicht werden. Diese könnten den Entwurf bei Bedarf in HTML, herkömmlichen Programmcode oder gesprochene Sprache übersetzen.
UIML ist komplett in XML definiert, bleibt allerdings erweiterbar. Die Sprache stellt Elemente zur Strukturierung und Bezeichnung der Elemente des User-Interface zur Verfügung. Auch die Beschreibung von Aktionen ist möglich. Der Inhalt eines Textfeldes kann etwa auf die Betätigung eines Buttons reagieren. Die Verknüpfung mit anderen Programmiersprachen stellt einen weiteren Aspekt des Sprachentwurfs dar.
Der Nachteil von UIML ist, dass die eigentlichen Elemente des User-Interfaces durch so genannte Toolkits realisiert werden. Diese greifen letztendlich auf eine darunter liegende Programmiersprache, derzeit Java, und deren Bibliotheken zurück. Dadurch geht die Unabhängigkeit allerdings möglicherweise verloren.
Auf XML basiert auch ein Ansatz der Firma Trolltech. Deren auf dem Linux-Tag präsentierter Qt-Designer speichert die User-Interface-Entwürfe ebenfalls in XML. Ein Programmgenerator übersetzt diese dann in C++-Code, auf dem dann die eigentliche Applikationsentwicklung aufsetzt. Das Programm soll im Herbst gemeinsam mit der neuen Version 2.2 der Qt-Bibliothek erscheinen. (hes)