Verspätungen durch Computerpanne bei Flugsicherung (Update)
Eine Computerpanne bei der Deutschen Flugsicherung GmbH hat gestern zu teilweise mehrstündigen Verzögerungen auf allen deutschen Flughäfen geführt.
Eine Computerpanne bei der Deutschen Flugsicherung GmbH (DFS) hat gestern zu teilweise mehrstündigen Verzögerungen auf allen deutschen Flughäfen geführt. Wie die zuständige Stelle in Offenbach mitteilte, war ein zentrales System zur Übermittlung von Daten an die Fluglotsen vorübergehend ausgefallen.
Über den so genannten zentralen Kontrollstreifendruck (ZKSD) bekommen die Fluglotsen von der DFS bundesweit Informationen wie Rufzeichen, Flugzeugtyp, Geschwindigkeit, Höhe und Strecke der Flugzeuge übermittelt – die Information über den Flugzeugtyp ist für die Fluglotsen beispielsweise wichtig, um einen sicheren Abstand zwischen landenden und startenden Flugzeugen vorgeben zu können.
Der System-Ausfall ist nach Informationen der DFS im wesentlichen auf eine Folgefehler bei einer Fehlerkorrektur zurückzuführen. Die ZKSD-Anwendung, die auf einem Unisys-Mainframe läuft und in Cobol programmiert ist, hatte (selten auftretende) Ereignis-Reports mit mehr als 1600 Byte Länge nicht korrekt übermittelt. Die DFS konnte diesen Fehler beheben, hatte aber übersehen, dass der Zwischenspeicher, in dem die Nachrichten bis zur Bestätigung ihrer korrekten Übermittlung gesichert werden, nicht mehr korrekt gelöscht wurde.
Der Spool-Überlauf brachte das System dann zum Absturz – die Flugdaten mussten per Telefon übermittelt und von Hand erfasst werden, was zu erheblichen Verspätungen führte. Am schwersten sei München betroffen worden, erklärte die DFS. Dort mussten einige Verbindungen gestrichen werden. Gegen 22 Uhr war das System wieder online. Ein DFS-Sprecher erklärte gegenüber heise online, es habe sich bei der ausgefallenen Anlage "nicht um ein sicherheitsrelevantes System" gehandelt. (wst)