Zeitung: Computer eines V-Mannes in Händen der NPD
Sicherheitsbehörden haben versäumt, einen Computer mit hochsensiblen Daten sicherzustellen.
Ein Zuständigkeitswirrwarr bei den Sicherheitsbehörden sei Ursache dafür, dass der Computer des enttarnten V-Mannes und Neonazi-Anführers Carsten S. der NPD in die Hände gefallen sei. Nach einem Bericht des Berliner Tagesspiegel haben die Brandenburger Sicherheitsbehörden offenbar versäumt, den Computer des Rechtsextremisten, der jahrelang für den Verfassungsschutz tätig war, sicherzustellen. Er enthalte vermutlich zahlreiche Informationen über die rechte Szene und ihre Gegner.
Carsten S. war im September 1999 in die NPD eingetreten und wurde Organisationsleiter im Landesverband Berlin-Brandenburg. Als seine Spitzel-Aktivitäten bekannt geworden waren, schloss die NPD ihn aus. Die in seinem Computer gespeicherten Informationen nennt der Tagesspiegel "brisant". Dies gelte umsomehr, als Carsten S. versucht haben könnte, die Sicherheitsbehörden hereinzulegen, und er möglicherweise als eine Art Doppelagent von rechter Szene und Verfassungsschutz tätig gewesen sein könnte. (fm)