Computer für Analphabeten im Kampf gegen globale Armut

Computer und Internet könnten die Entwicklung armer Länder nach Ansicht von Experten durch die Verbreitung lebenswichtiger Informationen vorantreiben.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Computer und Internet könnten die Entwicklung armer Länder nach Ansicht von Experten durch die Verbreitung lebenswichtiger Informationen vorantreiben. Damit die Menschen davon profitieren können, müssten allerdings Computer gebaut werden, die ohne Anschluss ans Stromnetz laufen und von Analphabeten genutzt werden können, sagte Raj Reddy, Informatik-Professor an der Carnegie Mellon Universität beim diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos.

Reddy appellierte an das Weltwirtschaftsforum, die Vereinigung der rund 1000 größten Unternehmen der Welt, den Anstoß für die Entwicklung neuer Computer zu geben. Die Maschinen müssten erschwinglich und mit Spracherkennung für Analphabeten ausgestattet sein sowie störungsfrei auch dort laufen, wo es keinen Anschluss ans Stromnetz gibt. Regierungen müssten umsonst die Internet-Verbindung über Satellit zur Verfügung stellen, und Hilfsorganisationen sollten Webseiten mit Informationen für Menschen in abgelegenen Regionen schaffen.

Auch John Gage, Direktor der Forschungsabteilung bei Sun Microsystems, und Anuradha Vittachi, Direktorin der britischen Menschenrechtsorganisation Oneworld, zeigten sich nach einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa überzeugt, dass Informationstechnologie bei der Bekämpfung der Armut helfen kann. Die Mutter, die per Telefon oder Computer herausfinden könne, wie sie ihr krankes Kind behandeln muss, der Bauer, der in Erfahrung bringen kann, ob die Preise für seine Früchte auf einem entlegenen Markt hoch genug sind und sich die lange Reise dahin lohnt, die Dorfbewohner, die verfolgen können, wo das Geld für ihr neues Schulhaus abgeblieben ist – diese Beispiele würden eine Verbesserung der Lebensqualität zeigen.

Eine Zusammenfassung der Diskussion unter der Überschrift "Can Technology Alleviate Poverty?" steht nach Angaben der Initiatoren ab dem morgigen Dienstag auf einer Website des Weltwirtschaftsforums zur Verfügung. (wst)