Network-Publishing: Die Netzwerke als Medium
Geht es nach Adobe, ist Network-Publishing, nach Desktop- und Web-Publishing in den 80er und 90er Jahren, die dritte Publishing-Welle, die auf uns zurollt.
Network-Publishing ist, nach Desktop- und Web-Publishing in den 80er und 90er Jahren, laut Adobe die dritte Publishing-Welle, die auf uns zurollt. Damit es auch alle mitbekommen, lud die Firma am gestrigen Dienstag zu einer Konferenz in San Jose, Kalifornien, ein, und verkündete der anwesenden Presse die frohe Botschaft. Unter Network-Publishing versteht Adobe "visuell reichhaltige, auf den jeweiligen User zugeschnittene Inhalte", die jederzeit und auf jedem Gerät zur Verfügung stehen sollen. Dabei handelt es sich natürlich um Inhalte, die mit Adobes zahlreicher Software erstellt wurden.
Um diese Vision zu verwirklichen – und die Vorherrschaft und weitere Verbreitung von Adobes Produkten voranzutreiben – bildete Adobe mit Firmen wie RealNetworks, Nokia, Hewlett-Packard, ATG und Interwoven strategische Partnerschaften. Zusammen mit Nokia will man beispielsweise eine WML-1.1-Authoring-Umgebung für Adobe GoLive 5.0 entwickeln. Sie bietet eine grafische Bedienoberfläche in GoLive, die Inhalte für Nokias WAP-Handys auf einem Emulator darstellt, um optimale Bildqualität zu gewährleisten. Nach eigenen Angaben wird alleine Nokia im nächsten Jahr schätzungsweise 300 Millionen WAP-Handys verkaufen.
Adobe sieht die Network-Publishing-Zukunft jedenfalls in rosigen Farben. Laut Studien der Firma sollen damit im Jahr 2004 rund 64 Milliarden US-Dollar umgesetzt werden, von denen Adobe 12 Milliarden US-Dollar in die eigenen Taschen lenken will. Im Rahmen der Veranstaltung kündigte Adobe auch ein neues Produkt an: Adobe Studio. Dahinter verbirgt sich ein Design-Netzwerk für Arbeitsgruppen. Es ermöglicht diesen Teams, mit Hilfe von Web-basierten Anwendungen ihre Projekte gemeinsam zu verwalten und zu koordinieren. Adobe Studio kommt im ersten Quartal 2001 auf den Markt kommen und kostet rund 40 US-Dollar pro Anwender. Eine öffentliche Beta-Version soll es Anfang Januar geben. (Sabine Cianciolo) / (jk)