DGB warnt vor Lohndumping bei Call Centern
80 Prozent der knapp 1.500 Call-Center-Unternehmen in Deutschland zahlten nur Stundenlöhne zwischen neun und 14 Mark.
Vor Lohn- und Sozialdumping in der Call-Center-Branche hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) gewarnt. 80 Prozent der knapp 1.500 Unternehmen in Deutschland zahlten Stundenlöhne zwischen neun und 14 Mark, kritisierte der stellvertretende Vorsitzende des DGB Nord, Ingo Schlüter, am Mittwoch in Schwerin. Viele Beschäftigte hätten keine festen Arbeitszeiten, sondern würden nach Bedarf eingesetzt. Hinzu komme, dass Urlaubsregelungen oft unklar seien und Urlaubstage mit gesetzlichen Feiertagen verrechnet würden.
Im Einzelhandel hätten sich die Gewerkschaften schon vor langer Zeit gegen unsoziale und unvorhersehbare Arbeitszeiten eingesetzt, als es um so genannte kapazitätsorientierte Arbeitszeiten gegangen sei, teilte Schlüter mit. "Es kann doch nicht wahr sein, dass wir bei den Call Centern wieder bei Null anfangen müssen. Wenn Call Center qualifizierte und motivierte Mitarbeiter auf anspruchsvollen Arbeitsplätzen wollten, dann müssten die Unternehmen auch für eine Mitarbeiterbindung sorgen." (dpa) / (jk)