Per Virtual Reality durch das Verdauungssystem

Eine vom Cornelsen Verlag und Samsung Electronics gemeinsam konzipierte VR-App für den Biologieunterricht soll Schülern der Klassen 7 bis 9 komplizierte Abläufe im menschlichen Körper anschaulich vermitteln.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 17 Kommentare lesen
Per Virtual Reality durch das Verdauungssystem
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Dorothee Wiegand
Inhaltsverzeichnis

Mit einer Virtual-Reality-App wollen der Cornelsen Verlag und Samsung Electronics den Biologieunterricht in der Sekundarstufe ergänzen. Bei der App, die Cornelsen und Samsung am Dienstag in der Berliner Fabrik 23 vorgestellt haben, handelt es sich noch um einen Prototyp.

Mit der öffentlichen Präsentation startet die rund siebenwöchige Testphase an mehreren Schulen in Baden-Württemberg, Berlin und Niedersachsen, darunter das Berliner Archenhold-Gymnasium, das Wilhelm Gymnasium Braunschweig, das Theodor-Heuss-Gymnasium in Heilbronn, das Mannheimer Johann-Sebastian-Bach Gymnasium sowie die Evangelische Schule Berlin-Zentrum. Samsung stellt die für die Erprobung benötigte technische Ausrüstung zur Verfügung und sorgt für die Einweisung der Lehrkräfte.

Im ersten Kapitel der Lerneinheit "Ernährung und Verdauung" geht es durch den Mund die Speiseröhre hinunter.

Die App ist für den Biologieunterricht der Klassenstufen 7 bis 9 gedacht. Aus einer 360-Grad-Perspektive soll sie anschaulich vermitteln, wie Nährstoffe durch das Verdauungssystem transportiert und durch Enzyme in ihre Grundbausteine zerlegt werden. Insgesamt umfasst der Prototyp Unterrichtseinheiten für zwei bis fünf Unterrichtsstunden. Er soll es Lehrern leicht machen, analoge und digitale Unterrichtsmethoden zu verknüpfen. Später soll das neue VR-Konzept auch für andere Unterrichtsfächer und Lerninhalte angewendet werden.

Der Stoffwechsel beim Verdauungsprozess ist ein Thema, das sich normalerweise nur theoretisch vermitteln lässt. Die VR-App soll die Abläufe im menschlichen Körper samt der komplexen biochemischen Prozesse nun spannend und anschaulich vermitteln; die Initiatoren versprechen sich auch eine erhöhte Lernmotivation.

Cornelsen und Samsung hatten für das Pilotprojekt auf einem Workshop Lehrkräfte, Didaktiker und Virtual-Reality-Experten zusammengebracht, die in Teams um die besten Ideen konkurrierten. Eine Jury wählte schließlich das nun vorgestellte Konzept für den Biologieunterricht aus. Cornelsen hat das lehrplanrelevante Testkapitel "Ernährung und Verdauung" didaktisch konzipiert und will die Testphase intensiv begleiten und die erzielten Lernerfolge dokumentieren.

Der Biologielehrer steuert, wann welche Schülergruppe welches Kapitel der VR-App anschauen kann.

Mark van Mierle, CEO des Cornelsen Verlags, fasst die Vorzüge von VR im Unterricht so zusammen: "Das Spiel mit Raum, Zeit und Größe lässt plötzlich ganz andere Lernerfahrungen zu. Wir wollen nun das erarbeitete Lernkonzept intensiv evaluieren, denn das Eintauchen in virtuelle Lernwelten gestattet Schülerinnen und Schülern ein anderes Nachvollziehen und Verstehen klassischer Lehrplanthemen im Unterricht."

"Gerade mit Hilfe innovativer VR-Technologien können komplizierte Lernstoffe hervorragend veranschaulicht werden. Deshalb sind wir der Überzeugung, dass Virtual Reality für den Unterricht von morgen einen echten Mehrwert bieten kann", meint Ganders von Samsung Deutschland. (dwi)