Betriebssystem-Markt: Windows wächst insgesamt, aber Windows 10 stagniert

Die jüngsten Zahlen von Netmarketshare zeigen: Microsofts Gesamtanteil an den Desktop-Betriebssystemen ist in den vergangenen Monaten gewachsen – aber nicht dank Windows 10.

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Microsoft Windows 10

(Bild: dpa, Microsoft)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan Schüßler

Die Verbreitung von Windows 10 auf dem PC ist halbwegs stabil – so ließe sich positiv ausdrücken, dass sie zur Zeit stagniert, wie die aktuellen Zahlen im "Desktop Trend by Version" von Netmarketshare zeigen. Der Anteil von Windows 10 ist demnach seit August 2016 um 0,4 Prozentpunkte auf 22,59 Prozent gesunken, während Windows 7 und 8.1 im gleichen Zeitraum etwas gestiegen sind (um 1,13 Prozentpuntke auf 48,38 Prozent beziehungsweise um 0,48 Prozentpunkte auf 8,40 Prozent).

Im "Desktop Trend" ist zudem sichtbar, dass die Verbreitung von Windows insgesamt im Vergleich zu anderen Systemen seit April 2016 gewachsen ist, und zwar um 2,62 Prozentpunkte (von 88,77 Prozent auf 91,39 Prozent); seit August sind es 0,87 Prozentpunkte. Zusammengefasst: Der Windows-Gesamtanteil wächst zwar, aber zugunsten von Windows 7 und 8.1 – das hatte Microsoft sich eigentlich anders vorgestellt. Apples Betriebssystem kam zuletzt auf einen Anteil von 6,43 Prozent, Linux auf 2,18 Prozent.

Die Zahlen von Netmarketshare geben nicht die absolute Anzahl der Systeme wieder, sondern zeigen lediglich die Relation, also das Verhältnis der Betriebssystem-Anteile zueinander. Zudem ermittelt Netmarketshare die Verbreitung anhand von Web-Zugriffen; Offline-Systeme werden daher nicht mitgezählt. Da allerdings das Gros der neuen PCs schon seit über einem Jahr mit vorinstalliertem Windows 10 verkauft wird, ist es um so auffälliger, dass dessen Verbreitung nun stagniert.

Ein einzelner Grund für die Stagnation lässt sich kaum ausmachen: Denkbar sind neben dem offiziellen Ende des Gratis-Upgrade-Angebots und dem generell schwächelnden PC-Markt auch Anwender, die speziell mit dem recht fehlerbehafteten "Anniversary Update" (Windows 10 Version 1607) so unzufrieden waren, dass sie zu Windows 7 oder 8.1 zurückgewechselt sind.

Doch zusammen mit dem leichten Wachstum des Windows-Gesamtanteils sowie von Windows 7 und 8.1 drängt sich eine weitere Erklärung auf: Kunden, die die letzte Chance genutzt und sich in den vergangenen Monaten mit Windows-7- oder 8.1-Business-PCs eingedeckt haben. Denn wie Microsoft vor einem Jahr angekündigt hatte, wurde die Auslieferung jeglichen Windows 7 und 8.1 an PC-Hersteller zu Ende Oktober 2016 gestoppt, sodass nun nur noch Restbestände abverkauft werden können, die bereits gefertigt sind. (jss)