Huawei Mate 9: Riesen-Smartphone mit großen Hoffnungen

Huawei hat mit dem Mate 9 ein neues High-End-Smartphone mit Android und 5,9-Zoll-Bildschirm vorgestellt. Im Vergleich zum P9 hat der Hersteller bei Prozessor- und Grafikleistung sowie der Kamera nachgelegt, um Apple, Samsung und Co. zu überholen.

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Huawei Mate 9

Das Huawei Mate 9 soll als Flaggschiff der Konkurrenz einheizen.

Lesezeit: 5 Min.
Inhaltsverzeichnis

Mit dem Huawei Mate 9 schickt der chinesische Hersteller sein nächstes Smartphone-Flaggschiff ins Rennen. Das Phablet mit großem 5,9-Zoll-Bildschirm soll der Konkurrenz mit erneut schnellerem Prozessor und verbesserter Leica-Dual-Kamera den Rang ablaufen. Die weltweite Vorstellung des Phablets fand dabei erstmals in München statt; anders als der Vorgänger Mate 8 startet das Gerät im November gleichzeitig in China und dem Rest der Welt, statt mehrere Monate später.

Um den im Westen vor allem von Apple und Samsung dominierte High-End-Markt zu knacken, setzt Huawei auf seinen neuen Kirin-960-Prozessor. Laut Huawei übertrifft der Chip die Konkurrenz in Multi-Core-Benchmarks teils deutlich. Angesichts acht vergleichsweise hoch getakteter Kerne erscheint das durchaus plausibel, die meisten anderen High-End-Chips kommen mittlerweile mit weniger Kernen. Trotz vier Cortex-A73-Kerne mit 2,4 GHz und vier Cortex-A53-Kernen mit 1,8 GHz verspricht Huawei ein vergleichsweise kühles System, das weniger als die Konkurrenz drosselt.

Trotz riesigem Display liegt das Huawei Mate 9 noch gut in der Hand.

(Bild: asp)

Auch die Grafikleistung hat kräftig zugelegt, bisher ein Schwachpunkt der Kirin-SoCs. Erstmals kommt im Kirin 960 ARMs Mali-G71-GPU mit neuer Bifrost-Architektur zum Einsatz. Zusammen mit verbesserter Vulkan-Unterstützung sollen sich die Performance im Schnitt verdoppelt haben und nun vor der Grafikeinheit im Snapdragon 821 liegen.

An den Eckdaten des Displays hat sich im Vergleich zum Mate 8 nur wenig getan. Es misst weiterhin knapp 6 Zoll (14,9 Zentimeter) und zeigt 1920 × 1080 Pixel. Das entspricht einer Pixeldichte von "nur" 373 dpi, hier bietet die Konkurrenz in der Regel mehr. Neu sind die bessere Dimmbarkeit und ein ins System integrierter Nachtmodus.

Ansonsten stecken im Gerät 4 GByte Arbeitsspeicher und 64 GByte interner Flash-Speicher, die sich mit MicroSDXC-Karte erweitern lassen. Das Phablet wiegt 190 Gramm und misst 156,9 × 78,9 × 7,9 Millimeter.

Die vom Huawei P9 bekannte Dual-Kamera auf der Rückseite wurde verbessert, der monochrome Kamera-Sensor nimmt nun 20 Megapixel auf, der Farbsensor bleibt bei 12 Megapixeln. Die Technik soll einen verlustfreien Vierfach-Zoom und einen nachträglich veränderbaren Fokuspunkt ermöglichen. Ein verbesserter Autofokus soll für schärfere Bilder und kürzere Auslösezeiten sorgen. Erstmals ermöglicht Huawei auch die Aufnahme von 4K-Videos.

Huawei Mate 9 (11 Bilder)

Wie die Vorgänger hat das Mate 9 ein großes Display mit knapp 6 Zoll, aber nur Full-HD-Auflösung.
(Bild: Stefan Möllenhoff)

Der Akku ist wie schon bei den Vorgänger 4000 mAh groß, soll nun aber mit proprietärer Ladetechnik schneller und effizienter laden. Bis zu 4,5 A bei 5 V Spannung schickt die "Supercharge"-Technik in den Akku. Sie soll dennoch deutlich kühler sein als Quickcharge 3.0 von Qualcomm und auch gegen Ende des Ladevorgangs noch vergleichsweise schnell sein. In 90 Minuten ist der Energiespeicher laut Hersteller voll. Angeschlossen wird das Gerät über eine USB-Typ-C-Buchse, die aber Daten nur mit USB-2.0-Geschwindigkeit überträgt.

Huawei verspricht trotz gleicher Akkukapazität 10 Prozent längere Laufzeiten. Unter anderem soll ein i6-genannter Sensorchip eine energiesparendere Lokalisierung ermöglichen. Besonders akku-fressende Spiele wie Pokémon Go sollen davon profitieren. Huawei verspricht eine etwa doppelte somlange Spielzeit. Entwickler müssen den energiesparenden Modus allerdings eigens ansprechen.

Das LTE-Modem beherrscht 20 Bänder und kann per Carrier Aggregation theoretisch bis zu 600 MBit/s an Daten empfangen. Optional gibt es auch eine Dual-SIM-Version. Zudem unterstützt das Mate 9 schnelles ac-WLAN und Bluetooth 4.2; ein NFC-Chip soll drahtloses Bezahlen ermöglichen. Über seine zwei Lautsprecher gibt das Mate 9 Stereo-Sound aus, ein Kopfhöreranschluss ist vorhanden.

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Wasserdicht wird das Mate 9 nicht sein, soll aber mit einer wasserabweisend beschichteten Platine weniger empfindlich auf eindringende Flüssigkeit reagieren. Auf der Rückseite befindet sich ein Fingerabdruckscanner, der Wischgesten unterstützen soll und unter anderem zum Auslösen der Kamera genutzt werden kann.

Auf dem Gerät läuft Android 7.0 mit einer stark veränderten Oberfläche. Die EMUI 5.0 will Huawei aber im Vergleich zum Vorgänger zumindest entschlackt haben. So sollen maximal drei Schritte zur gewünschten Aktion nötig sein. Das Huawei Mate 9 soll ab 15. November europaweit ab 700 Euro in Grau und Silber erhältlich sein.

Update 16:40: Parallel zum normalen Mate 9, hat Huawei zusammen mit Porsche Design auch eine Variante mit an den langen Seiten abgerundetem 5,5-Zoll-Display vorgestellt. (asp)