Parzival und Lohengrin online
Die Universität Heidelberg will 26 reich illustrierte spätgotische Handschriften digitalisieren lassen und ins Internet stellen.
Die Universität Heidelberg will 26 reich illustrierte spätgotische Handschriften digitalisieren lassen und ins Internet stellen. Die mit mehr als 40 Millionen Mark versicherten Kodizes haben Heidelberg nach Angaben der Universitätspressestelle in einem gesicherten Spezialtransporter verlassen. Sie werden derzeit durch eine Spezialabteilung der Universitätsbibliothek Graz digitalisiert.
Über die reine Bereitstellung der Bilder hinaus werden die einzelnen Illustrationen nach ihren Bedeutungsinhalten erschlossen und in einem Register zusammengestellt. Die digitalen Bilder werden dann im Rahmen der "Verteilten Digitalen Forschungsbibliothek" im Internet zugänglich gemacht. Damit kann auch die direkte Benutzung der fragilen Originale auf ein Minimum reduziert werden. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Projekt ab Januar 2001 für die Dauer von zwei Jahren mit knapp 400.000 Mark.
Die 26 Handschriften werden vollständig in Farbe elektronisch erfasst, also das gesamte Text- und Bildmaterial. Insgesamt handelt es sich um 14.500 Seiten. Auf 2.000 dieser Seiten befinden sich halb- bis ganzseitige kolorierte Federzeichnungen. Der Bestand umfasst mit Wolframs "Parzival", Heinrich von Veldekes "Eneit" oder dem Briefroman "Willehalm von Orlens" und anderem mehr nicht nur das gesamte Spektrum volkssprachlicher Literatur dieser Zeit, sondern enthält auch einige "naturkundliche und erbauliche Werke". (wst)