Spinat mal anders angerichtet

Ein Forscher-Team hat Spinatblätter so modifiziert, dass sie Sprengstoffe im Boden erkennen können und dies mitteilen. Für den Spinat an sich bedeutet das jedoch nicht viel.

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In der Suppe, in Aufläufen, auf Pizza, zu Fisch, zu Fleisch, mit Nudeln, mit Kartoffeln oder Reis – Spinat hat im Speiseplan viele Varianten. Eine, auf die man nicht spontan kommen würde, haben sich US-Forscher nun einfallen lassen. Der Ansatz macht das Gemüse nicht nur in der Küche einsetzbar.

Einem Team von MIT-Wissenschaftlern ist es in einer Studie gelungen, aus Spinatblättern einen Detektor für Sprengstoffe zu machen. Es hat dazu mit einem Polymer beschichtete Kohlenstoff-Nanoröhrchen in die Mesophyll-Schicht der Blätter eingesetzt. Diese funktionieren in diesem Fall als Signal für sogenannte Nitroaromate. Sie werden häufig in Landminen eingesetzt und mit der Zeit gelangen die Stoffe aus der Waffe ins Grundwasser. Dort nehmen sie die Wurzeln der Pflanze auf. Das Polymer reagiert darauf und verändert die fluoreszierende Signale, die die Nanoröhrchen abgeben.

Als Referenz setzten die Forscher außerdem Kohlenstoff-Röhrchen ein, die ein konstantes Leuchten abgaben. So konnte schneller eine Veränderung festgestellt werden. Nur circa 10 Minuten soll es dauern, bis die Wurzeln der Pflanze den Stoff zu den Blättern aufgesogen und erkannt hatten.

Um die Signale auszulesen, strahlte das MIT-Team die Pflanze mit einem Laserlicht an. So gab sie Licht im Nahinfrarot-Bereich ab. Angeschlossen an einen Raspberry Pi lieĂź sich die Information ĂĽber den explosiven Stoff im Grundwasser dann weiterleiten.

Nun kann man die Aufwertung des Superfoods Spinat durch die Studie leider nicht ganz gelten lassen. Denn wie die Forscher einräumen, lässt sich die Technik auch auf jede andere lebende Pflanze übertragen. Was wie eine Degradierung des Gemüses klingt, ist viel eher ein weiterer Wissensfortschritt der Forscher über die inneren Prozesse von Pflanzen. Das Argument "Man steckt ja nicht drin" dürfte mit dem Ansatz der Nanobionik überholt sein. (jle)